Tag der Befreiung

Gedenken in Frankfurt am 8. Mai

Von Ursula Wöll

In Frankreich ist der 8. Mai ein Feiertag, bei uns leider (noch) nicht. Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Nazi-Wehrmacht bedingungslos, der Weltkrieg war in Europa zu Ende. Die mit den Nazis verbündeten Japaner kapitulierten allerdings erst im Sommer, nach Hiroshima und Nagasaki. Das „Bündnis 8. Mai“ aus einem breiten Spektrum von Organisationen möchte, dass auch bei uns dieser Tag zum gesetzlichen Feiertag wird, zu einem Tag der Befreiung.

Ein Beschluss des DGB-Bundeskongresses von 2018, den 8. Mai zu einem Tag gegen Rassismus, Hass und Ausgrenzung zu machen, verlief offenbar im Sand. Das ist schade, denn Rassismus, Hass und Ausgrenzung nehmen wieder zu. Und ganz so, als hätte man nichts durch die Abermillionen Toten des letzten Krieges gelernt, wachsen von Jahr zu Jahr die Ausgaben für Rüstungsgüter. Für 2021 sind im Bundeshaushalt für ‚Verteidigung‘ dafür an die 47 Milliarden Euro vorgesehen. Weltweit wurden laut SIPRI, dem renommierten internationalen Institut, für 2020 trotz Pandemie an die 2.000 Milliarden Dollar ausgegeben. Tendenz global ebenfalls steigend.

Nie wieder Krieg

Aus der Erinnerung an historische Ereignisse soll man für die Zukunft lernen. Und deshalb den Slogan „Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus!“ bewusst denken und rufen. Am Samstag, dem 8. Mai 2021, ist dazu in Frankfurt (Main) Gelegenheit.

Zunächst wird um 15 Uhr ein Kranz am Denkmal für die Opfer des Faschismus an der Paulskirche niedergelegt. Hierzu sind auch die konsularischen Vertretungen der Anti-Hitler-Koalition (USA, Russland, Frankreich und Großbritannien) eingeladen worden.

Um 16 Uhr findet dann das Befreiungsfest auf dem Römerberg statt, wegen Corona natürlich auf die vorsichtige Art mit Maske und Abstand. Zwischen den Talkrunden zu den Themen Widerstand, Frieden und Asyl werden musikalische Leckerbissen serviert: Der weltberühmte Frankfurter Saxophonist Emil Mangelsdorff spielt, und zwar je älter desto immer besser. Er wurde am 11. April 96 Jahre alt und improvisiert seinen Jazz unübertroffen! Außerdem kommen Philipp Stübner und Luna de Paita mit dem Marimbafon.

Titelbild: Das Mahnmal für die Opfer des Naziterrors an der Paulskirche in Frankfurt/Main.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert