Stadt poliert Bücherei auf
Ein Gerüst und Bauzäune. Baumaterial. So sieht es derzeit auf der Rückseite der Stadtbücherei Bad Nauheim aus. Denn in den kommenden Monaten baut die Kommune hier: Sie setzt die komplette Fassade und das Dach instand. Das passiert in zwei Abschnitten. Zum einen liegt dies daran, weil die Sanierung so umfangreich ist. Zum anderen, weil die Stadtbücherei Bad Nauheim weiter offen hat. Von August bis Dezember ist zunächst die Erneuerung der hinteren Fassade dran. Diese liegt in Richtung Goethestraße. Die Vorderseite folgt dann ab Mai. Jene zeigt zur Zanderstraße.
„Kleinod unserer Stadt“
„Unsere Stadtbücherei ist ein Kleinod unserer Stadt. Ihre Architektur-Form ist traditionell, im historistischen Stil. Sie hat wunderschöne Elemente des Jugendstils“, betont Erster Stadtrat Peter Krank (parteilos). Das Gebäude wurde einstmals als „Haus des Gastes“ genutzt. Weil der Gradierbau I in der Nähe liegt, befand sich ein Inhalatorium darin. Gäste besuchten es rege. Auch heute ist das Haus noch ein Ort der Ruhe und Erholung: „Wenn Bürger und Gäste gedankenversunken schmökern.“
Zeit nagt an Stadtbücherei Bad Nauheim
Das Gebäude entstand 1901. Fassade und Dach sind mittlerweile stark verwittert. Die Bauteile sind dringend sanierungsbedürfig. Das Staatsbad hatte zu seinen Zeiten zwar einiges ausgebessert und renoviert. Doch nun sind Einfassungen aus Holz morsch. Kanten sind ausgebrochen. Farbe blättert ab. Putz ist rissig. Verzierungen aus Holz sind aufgeschwemmt. Ausfachungen sind lose. Dies sind aber nur einige Beispiele. Alte Fotos zeigen, wie es mal aussah. Zudem werden Materialien und Farben untersucht. Saniert wird die ganze Fassade: das Fachwerk mit den prächtigen Verzierungen. Die Putzflächen. Ferner machen die Arbeiter die Dächer. Ein ganz neues Dach muss allerdings nicht sein.
Historisches Fenster
„Auch die Fenster setzen wir instand. Sie haben teilweise prunkvolle Verglasungen aus Blei. Hier gibt es eine Besonderheit: In Abstimmung mit der Landes-Denkmalpflege hat eine Restauratorin ein Fenster ausgebaut. In der Werkstatt hat sie es nach historischem Vorbild aufgearbeitet“, erklärt Bürgermeister Klaus Kreß (parteilos) dazu. Und daran orientiert sie sich, wenn alle anderen Fenster an der Reihe sind.
Das kostet es
Weil das Gebäude schützenswert und einzigartig ist, fördert die Landes-Denkmalpflege die Maßnahme mit 100 000 Euro. 1000 Euro gibt die Untere Denkmalschutz-Behörde des Wetteraukreises dazu. Insgesamt kostet das Bau-Projekt 650 000 Euro.
Herbst 2019 ist es fertig
Krank: „Die Räume innen zu sanieren ist nicht notwendig. Wir führen aber erforderliche Renovierungen durch, beispielsweise im Bereich der restaurierten Fenster.“ Mitte Oktober 2019 sei voraussichtlich alles fertig.