Noch mehr Flüchtlinge

Sie bekommen kaum Wohnungenflüchtling

Immer mehr Asylbewerber betreut der Hochtaunuskreis.  Bis  Ende 2015 könnte ihre Zahl auf  2 300 Menschen ansteigen, meldet die Kreisbeigeordnete Katrin Hechler. Nur ganz wenige werden in Wohnungen untergebracht.

 Noch mehr Flüchtlinge

Nur 1,8  Prozent der Flüchtlinge leben derzeit in privaten Mietwohnungen im Kreis – 1.474 Menschen dagegen in Gemeinschaftsunterkünften. Auf dem Wohnungsmarkt stehen nur wenige Mietwohnungen zur Verfügung, begründete Hechler dies in der Flüchtlingsbilanz des Kreises.  „Der Kreis steht nach wie vor in einem engen Austausch mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, um weitere potentielle Liegenschaften für Gemeinschaftsunterkünfte zu prüfen.“ Wie auch der Wetteraukreis legte das Landratsamt für jede Stadt und Gemeinde eine Quote von Flüchtlingen fest, die dort aufzunehmen sind.

flüchtling
Die einst aus Eritrea geflohene Habeba Belu lebt schon mehr als 20 Jahre in Deutschland. Weil sie keine Wohnung fand, musste sie mehr als 18 Jahre lang in Gemeinschaftsunterkünften leben, zuletzt in den Baracken am Niederstedter Weg in Bad Homburg. Die sind inzwischen abgerissen. Foto: Klaus Nissen

Am 30. Juni waren die Flüchtlinge im Hochtaunus auf

folgende Kommunen verteilt:

Bad Homburg:  354, noch aufzunehmen: 210

Friedrichsdorf: 109, noch aufzunehmen: 144

Glashütten: 15, noch aufzunehmen: 39

Grävenwiesbach: 104, Quote erfüllt (+40)

Königstein: 90, noch aufzunehmen: 78

Kronberg: 126, noch aufzunehmen: 67

Neu-Anspach: 90, noch aufzunehmen: 68

Oberursel: 333, noch aufzunehmen: 179

Schmitten: 88, noch aufzunehmen: 8

Steinbach: 23, noch aufzunehmen: 82

Usingen: 139, Quote erfüllt (+8)

Wehrheim: 71, noch aufzunehmen: 26

Weilrod: 38, noch aufzunehmen: 27

So leben die Flüchtlinge

Neubau am Niederstedter Weg

Hier baut die Hochtaunusbau Grundbesitz GmbH vier Häuser für insgesamt rund 226 Asylsuchende (113 je 15 m² große Zimmer mit zwei Personen belegt). Der Hochtaunuskreis mietet das Objekt  im Gewerbegebiet am Rand Bad Homburgs an, stattet es aus und richtet eine Sozialbetreuung ein. Ebenso wird ein Hausmeister eingestellt. Zurzeit werden die Fundamente für die einzelnen Häuser betoniert. Die gesamte Grundstücksgröße beträgt 7.335 Quadratmeter.  Jedes Haus hat eine Nutzfläche von  900 Quadratmeter.  Das erste der vier Häuser ist fertig. Die drei anderen sollen im August ausgestattet und mit Flüchtlingen belegt werden. An diesem Ort im Gewerbegebiet am Rande Bad Homburgs lebten bereits früher Flüchtlinge in einer maroden gewerblichen Unterkunft.

In Klassenräumen in Stierstadt

Die ehemalige Grundschule ist bereits bewohnbar, Küchen und Sanitäranlagen sind durch Container geschaffen worden. Das Haus bietet Platz für  65 Personen. Der Hochtaunuskreis hat einen Hausmeister eingestellt, der Internationale Bund stellt die Sozialbetreuung sicher. Momentan leben dort 59 Personen. Hechler: „Durch die notwendige gewordene kurzfristige Belegung mit Flüchtlingen wurde zunächst davon abgesehen, Trennwände in die Klassenräume einzubauen. Die Unterkunft steht damit weiterhin für eine kurzfristige und temporäre Unterbringung von Flüchtlingen in vollem Umfang zur Verfügung.“

Ehemaliger Schulmodulbau der Altkönigschule, Kronberg:

Die Umbauarbeiten, mit denen die rund 60 Quadratmeter großen Klassenräume durch den Einbau von Trennwänden für Wohnzwecke aufgeteilt wurden, waren Ende Mai abgeschlossen, so dass ab Anfang Juni mit der Belegung der Asylunterkünfte begonnen werden konnte. Im Zuge der Umbauarbeiten wurden ebenfalls zusätzliche Sanitärbereiche geschaffen und Küchen eingerichtet. Inzwischen konnten 63 Flüchtlinge in der Unterkunft untergebracht werden. Die soziale Betreuung hat das Diakonische Werk Main-Taunus übernommen.

Neubau im Containerdorf Oberursel

Seit drei Jahrzehnten müssen zeitweise mehr als 200  Flüchtlinge in schlecht klimatisierten Containern eines Unternehmers im Oberurseler Gewerbegebiet an den Drei Hasen leben. Diese Bedingungen brachten den Hochtaunuskreis über Jahre immer wieder bundesweit in die Schlagzeilen. Mittlerweile ist beschlossen, die Container wegzuräumen und an dieser Stelle bessere Flüchtlings-Unterkünfte von Unternehmern bauen und betreiben zu lassen. Dezernentin Hechler: „Die Vertragsunterlagen wurden inzwischen den ausgewählten Bewerbern zur Verfügung gestellt. Diese bearbeiten derzeit Ihre Angebote. Die Angebotsabgabe erfolgt Anfang August, so dass anschließend eine Auswertung der Angebote erfolgen kann.

Mehr über Flüchtlinge im Rhein Main-Gebiet:

landbote.info/fluechtlinge-im-wald/

landbote.info/zum-weltfluechtlingstag/

landbote.info/hilfe-fuer-fluechtlinge/

Die Zustände im Oberurseler beschrieb die „Welt“:

www.welt.de

und die „Frankfurter Rundschau“:

www.fr-online.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert