Hilfe für Flüchtlinge

Gießener Uni-Projekt begeistert Gauck

von Jörg-Peter SchmidtBundespräsident Joachim Gauck informiert sich an der JLU über die Refugee Law Clinic, ein Projekt, in dem sich Studierende für Flüchtlinge engagieren. Interessiert lauschen Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt den Berichten über die Arbeit mit den Flüchtlingen. Foto: Katrina Friese

An der Justus-Liebig-Universität beraten Studenten Flüchtlinge juristisch.  Bundespräsident Joachim Gauck ließ sich über das Projekt „Refugee Law Clinic“ informieren  und bescheinigte ihm „Vorbildcharakter“ war beeindruckt. Das Bild zeigt Gauk mit Lebensgefährtin Daniela Schadt während der Vorstellung des Projektes an der Uni. (Foto: Katrina Friese)

Recht für Flüchtlinge

In Vorfeld des Weltflüchtlingstages, 20. Juni 2015, besuchte Bundespräsident Joachim Gauck am Mittwoch, 17. Juni,  zwei Flüchtlingsprojekte in Gießen. Der Neue Landbote war dabei. Zusammen seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt, dem Hessischen Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Regierungspräsident Dr. Lars Witteck und Gießens Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz informierte sich Gauk zunächst an der Friedrich-Feld-Schule, über das Projekt „DaZuLERNEN“, bei dem Flüchtlinge beim Deutsch-Lernen unterstützt werden (der Bericht darüber steht hier:   gauck-beeindruckt). Gaucks nächste Station war die Aula der Justus-Liebig-Universität.

Das Uniprojekt läuft unter dem Namen „Refugee Law Clinic“. Für das

Bundespräsident Joachim Gauck informiert sich an der JLU über die Refugee Law Clinic, ein Projekt, in dem sich Studierende für Flüchtlinge engagieren. Die Gesprächsrunde: Pfarrer Matthias Leschhorn (vorne links) berichtet in der Gesprächsrunde von den jahrzehntelangen Erfahrungen seiner Gemeinde bei der Arbeit mit Flüchtlingen. Außerdem im Bild zu sehen (v.l.n.r.): Studentin Maleeha Zamarai, Prof. Dr. Dr. Paul Tiedemann, Studentin Laura Hinder, Regierungspräsident Dr. Lars Witteck, Student Julian Klauke, Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Daniela Schadt, Bundespräsident Joachim Gauck, JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Janina Gieseking. Foto: Katrina Friese
Die Informationsrunde an der Uni von links: Pfarrer Matthias Leschhorn, Studentin Maleeha Zamarai, Prof. Dr. Dr. Paul Tiedemann, Studentin Laura Hinder, Regierungspräsident Dr. Lars Witteck, Student Julian Klauke, Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Daniela Schadt, Bundespräsident Joachim Gauck, JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Janina Gieseking. (Foto: Katrina Friese)

Informationsgespräch hatte die Uni einen runden Tisch vorbereitet, an dem Platz nahmen: Pfarrer Matthias Leschhorn, die Studierenden Maleeha Zamarai, Laura Hinder und Julian Klauke, Regierungspräsident Witteck, Kultusminister Lorz, Daniela Schadt, der Bundespräsident, JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Prof. Dr. Dr. Paul Tiedemann sowie die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Janina Gieseking. Die Arbeit im Rahmen der Initiative “Refugee Law Clinic“ (RLC) ist in einer Pressemitteilung des Uni-Pressebüros zusammengefasst: 2007 rief man das dieses Ausbildungsprojekt ins Leben, das das erste dieser Art in Deutschland war. Die Studierenden werden zunächst im Asyl- und Flüchtlingsrecht ausgebildet.

 

„Das Besondere ist die enge Zusammenarbeit mit Experten aus der Praxis, zum Beispiel mit Rechtsanwälten, die im Flüchtlingsrecht spezialisiert sind“, erläuterte am runden Tisch Prof. Dr. Dr. Tiedemann. Durch das Zusammenspiel von Theorie und Praxis in der Ausbildung qualifizieren sich die Studierenden für die aktive rechtliche Beratung von Asylsuchenden. Die RLC kooperiert mit der Flüchtlingsberatungsstelle des Evangelischen Dekanats Gießen, das in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) ein Beratungsbüro unterhält. 2010 wurde die RLC mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre ausgezeichnet.

Deutlich wurde bei dem Gespräch, dass die Studierenden während ihrer Ausbildung auch psychologisches Einfühlungsvermögen gewinnen. „Dieser Aspekt gehört bei einer guten Rechtsberatung dazu“, unterstrich der Bundespräsident, der – ebenso wie Danial Schadt – mit großem Interesse aufnahm, was Pfarrer Leschhorn berichtete: „Es gibt viele Interessenten, die uns unentgeltlich unterstützen.“ Die Wissenschaftlerin Janina Gieseking wies darauf hin, dass die Rechtslage für die Flüchtlinge in einigen Bereichen ungerecht und daher verbesserungswürdig ist. Der Bundespräsident widersprach nicht.

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Die Pressekonferenz vor dem Uni-Gebäude. (Foto: Schmidt)

In einer Pressekonferenz vor dem Uni-Gebäude hob Gauck dann hervor, wie sehr ihn beeindruckt hat, was bei beiden Projekten für die Flüchtlinge getan wird; dies habe Vorbildcharakter. Wie zuvor auf dem Pausenhof der Friedrich-Feld-Schule und der benachbarten Max-Weber-Schule begrüßten junge Menschen und Erwachsene den Bundespräsidenten herzlich. Gießen mit seiner langen Tradition bei der Aufnahme von Flüchtlingen hat Gauck mit positiven Eindrücken verlassen.

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Vor dem Gießener Uni-Gebäude warteten zahlreiche Menschen, um Gauck zu fotografieren. (Foto: Schmidt)

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