Ideen von Kindern umgesetzt
Schon seit über zwei Jahren gibt es sie, die Waldkita in Fernwald-Albach der Lebenshilfe Gießen e.V. – und 2021 haben sich die Kinder selbst einen Namen gegeben: Sie sind die „Rotkehlchen“, berichtet Christina Nemeth von der Lebenshilfe Gießen im Auftrag des Elternbeirats der Waldkita.„Der Ort hat sich seit der Waldkita-Gründung verändert. Oft bleiben Spaziergänger stehen und bestaunen die bunt und liebevoll eingerichteten Plätze im Wald, die die Kinder selbst erkundet und gestaltet haben, zusammen mit den einfallsreichen und kreativen Erzieherinnen“, stellt Sandra Friedrich-Austermühle, Stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende der Waldkita erfreut fest.
Kreativität ist gefragt
Neben dem Frühstücksplatz handelt es sich dabei etwa um „Spielmöglichkeiten“, zu denen engagierte Eltern auch noch tolle Projekte wie eine Werkbank oder eine Matschküche beigesteuert haben. In unmittelbarer Nähe warten ferner die „Mäuseburg“, „Larry die Lärche“ oder das „Piratenschiff“ sowie viele andere Orte, an denen die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen können und sich selbst und den Wald immer wieder neu erfinden.
Beete werden angelegt
Die Planungen der Waldkita sind noch längst nicht abgeschlossen. Rund um das anliegende Vereinsheim, in das sich zum Beispiel bei schlechtem Wetter zurückgezogen werden kann, werden etwa Beete angelegt, die die Kinder selbst bepflanzen können. „Dieses und weitere Projekte entstehen dank der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen der Lebenshilfe als Träger der Waldkita, der Gemeinde Fernwald, den Erzieher*innen und den Eltern“, lobt Sandra Friedrich-Austermühle.
Jennifer Seidler, Stellvertretende Lebenshilfe-Bereichsleitung erklärt: „Für die hervorragenden Kooperationen mit beispielsweise Eltern und Gemeinden sind wir sehr dankbar. Auch in einer Eltern-Befragung über die Zufriedenheit aller Lebenshilfe-Kita-Eltern im Juli kam dieser Aspekt zum Tragen. Am Ende stand ein überwältigend positives Ergebnis mit voller Punktzahl in allen Bereichen: Pädagogische Fachkompetenz, Zufriedenheit des Kindes, Eltern-Erzieher-Kommunikation um nur die wichtigsten zu nennen.“
Aus der Natur lernen
Die Tage der Rotkehlchen sind abwechslungsreich und nie langweilig. Die Themen der Kinder werden aufgegriffen, um Projekte zu starten und mehr über den Wald und das Leben darin zu lernen. So wurden die Rotkehlchen zum Beispiel im September 2021 im Rahmen des Schneckenprojektes zu Schneckeneltern.
Bei der Auswahl der Projekte passen sich die Erzieherinnen nicht nur an die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder an, sondern auch an die Gegebenheiten im Wald. Da lernt man als Rotkehlchen beispielsweise anhand der Essensreste unter dem entdeckten Nest, was der Sperber so frisst.
Respektvoller Umgang mit Plätzen
„Die Waldkita Albach bietet ihren Rotkehlchen nicht nur einen perfekten Ort, um sich mit der Umwelt, ihrem Erhalt und Schutz auseinanderzusetzen, sondern auch, um sich kreativ auszuleben und sich auf die Welt nach dem Kindergarten vorzubereiten und sich zahlreiche neue Fähigkeiten anzueignen“, resümiert Sandra Friedrich-Austermühle im Namen des Elternbeirats und betont: „Von der Arbeit der Kinder und Erzieher*innen im Wald profitieren nicht nur die Kinder selbst, sondern alle.
Denn die Rotkehlchen bewegen sich in einem öffentlichen Wald und laden jeden herzlich dazu ein, die öffentlichen Plätze mitzubenutzen. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein respektvoller Umgang mit den Plätzen und der Einrichtung und, dass die Plätze hinterlassen werden, wie man sie vorgefunden hat.
Denn immerhin geht es hier um unsere Kinder, die in der Waldkita Albach als Rotkehlchen einen Platz gefunden haben, der sie fördert, fordert und den sie – und wir alle – lieben.“
Weitere Informationen zur Waldkita Albach und zu den Kindertagesstätten sowie Kinder- und Familienzentren der Lebenshilfe Gießen erhalten Interessierte bei Frau Jennifer Seidler (Telefon: 06404 804-283 | E-Mail: j.seidler@lebenshilfe-giessen.de).
Titelbild: Die Waldkita Albach.