Kuckuck

Rufe dem Nabu melden

Der Naturschutzbund (Nabu) Hessen ruft wieder dazu auf, Kuckucksrufe zu melden. Jetzt sei der „bekannte und beliebte Frühlingsvogel“ wieder mit seinem unverwechselbaren Ruf zu hören. Die Naturschützer wollen durch ihre Aktion „mehr darüber erfahren, wie sich der Langstreckenzieher dem Klimawandel anpasst“. Sie bitten alle Naturfreunde, „die ersten Kuckuckrufe im Frühling zu melden“. das Ziel des Aufrufs. „Da der Kuckuck auch vom Balkon aus oder im Garten zu hören ist, kann man sich selbst in Coronazeiten problemlos an der Nabu-Aktion beteiligen“, sagt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des Nabu Hessen.

Probleme, die Eier unterzuschieben

Durch die Klimaerwärmung treffen viele Frühlingsvögel immer zeitiger in Hessen ein, erläutert Eppler. So seien die Weißstörche bereits am Brüten. Beim Kuckuck, der als Langstreckenzieher in Afrika überwintert, werde bislang angenommen, dass er seine Ankunftszeit noch nicht an den Klimawandel angepasst hat. Sein unverwechselbarer Ruf sei meist erst im Laufe des Aprils bei uns zu hören. Viele Wirtsvögel des Kuckucks wie zum Beispiel Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Zaunkönig, Bachstelze und Teichrohrsänger würden jedoch immer früher mit ihrer Brut beginnen. „Wenn der Kuckuck hier eintrifft, sind die ersten Eier oft schon gelegt. Für die Kuckucksweibchen wird es immer schwieriger, ihre Eier erfolgreich den zukünftigen ‚Zieheltern‘ unterzuschieben“, erläutert Eppler. Sie seien auf Wirte angewiesen, die ganz am Anfang ihrer Brut stehen, damit der junge Kuckuck möglichst als Erster schlüpft und noch die Eier oder Jungvögel seiner Zieheltern über den Nestrand schieben kann.

Mit seiner langfristig angelegten Aktion „Wann kommt der Kuckuck?“ möchte der Nabu Hessen herausfinden, wie der Kuckuck auf die veränderten Lebensbedingungen durch den Klimawandel langfristig reagiert. Der Lebensraumverlust durch immer strukturärmere Landschaften werde künftig nicht sein einziges Problem sein. Um sich erfolgreich fortzupflanzen, sei es für den Kuckuck wichtig, sich genau auf das Brutgeschehen seiner Wirtsvögel abzustimmen. Dieses sensible Gefüge könne durch die Klimaerwärmung gestört werden.

Bei der Kuckuck-Aktion im Jahr 2019 seien erste Kuckuckrufe schon Anfang April bei Neustadt, Wiesbaden, Fulda, Marburg und Dieburg gemeldet worden. Der Höhepunkt der Meldungen habe in der zweiten Aprilhälfte gelegen. „Die meisten Kuckucke kamen wie üblich von Mitte April bis Anfang Mai nach Hessen zurück“, sagt der Biologe Eppler. Die Auswertung der Kuckuckrufe der vergangenen Jahre habe gezeigt, dass es dem Kuckuck grundsätzlich möglich sei, sich an den Klimawandel anzupassen. In allen hessischen Regionen seien schon in den ersten Apriltagen die typischen Balzrufe zu hören gewesen. Kuckucke, die früher nach Hessen zurückkehren, hätten auf jeden Fall einen Vorteil. Erfreulich sei, dass der Kuckuck nach wie vor in ganz Hessen verbreitet ist.

Kuckucksrufe können direkt auf der Webseite kuckuck-hessen.de gemeldet werden.

4 Gedanken zu „Kuckuck“

  1. Habe heute in Buchloe um 09.45 Uhr bei Schneefall den Kuckkuck rufen gehört.So früh habe ich es noch nie vernommen.Datum 09.02.2022

  2. Lieber Manfred Kott, zuerst dachte ich, dass Sie auf einen/r menschlichen NachahmerIn des Kuckuksrufs hereingefallen sind. Aber heute, 9.2.21, bringt die WNZ die Überschrift: „Erster Weißstorch meldet sich in der Lahnaue zurück“. Der Arme, warum verlässt er so zeitig die südlichen Gefilde? Hier ist es jetzt bitter kalt, mittags um 12 h noch minus 8 Grad bei einer weißen Schneedecke, so wie in Ihrem Buchloe. Selbst die Vögel werden von dem verrückten Wetter verrückt.

  3. Eine mail vom 10. Feruar informiert mich, dass auch noch andere wiederkamen: Die WaldbesetzerInnen gegen den Bau der A49. Eine Gruppe richtete sich trotz der klirrenden Kälte im Maulbacher Wald ein. Dort sollen weitere 300 Bäume für die Umverlegung der Stromtrasse gefällt werden, was die UmweltschützerInnen verhindern oder verzögern wollen. „Einen gesunden Mischwald heute zu roden, noch dazu für eine Autobahn, ist ein Verbrechen an unserer Zukunft. Ohne schnelle Verkehrswende verpasst die Gesellschaft die letzte Chance, die Klimakrise einzudämmen“, so die mutigen BlockiererInnen. Hut ab und Danke!

  4. Hallo, heute mittag über eine Stunde den Kuckuck gehört. Wohne in Melzdorf, direkt am Milseburgradweg………war ziemlich nah am Radweg…..

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