Hubertus wieder in Betrieb nehmen
Der Wetteraukreis soll sein ehemaliges Jugendgästehaus „Hubertus“ beim Butzbacher Stadtteil Münster reaktivieren, fordert das evangelische Dekanat Wetterau. Dort waren kurzfristig unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Seither steht das Heim leer und droht zu verfallen. „Hubertus“ sei eine wichtige soziale Einrichtung, meint Wolfgang Dittrich, Referent für gesellschaftliche Verantwortung des Dekants. Der Antrag, das Jugendheim wieder in Betrieb zu nehmen, steht am Donnerstag, 25. Januar 2017, auf der Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses des Wetterauer Kreistages.
Wichtige soziale Einrichtung
Das am Taunusrand zwischen den Butzbacher Ortsteilen Münster und Bodenrod gelegene Haus mit seinen 90 Betten in 28 Schlafräumen ist das letzte Jugendheim des Kreises. Im Oktober 2015 war der Betrieb eingestellt worden, um in den Räumen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterzubringen. Nachdem es nur kurze Zeit für diesen Zweck genutzt wurde, stehe das Heim nun leer. Der Eindruck sei entstanden, „dass die Flüchtlingssituation letztlich dazu genutzt wurde, sich von dem ungeliebten Jugendgästehaus Hubertus zu trennen, um die Betriebskosten einzusparen“, beklagt Dittrich.
Jugendgästehäuser seien wichtige soziale Einrichtungen, betont der Dekanats-Referent. Sie würden kostengünstige Freizeiten und Maßnahmen für Kinder- und Jugendliche ermöglichen. Gerade Familien mit niedrigen Einkommen seien auf kostengünstige Ferien- und Freizeitangebote für ihre Kinder angewiesen.
Das Jugendgästehaus sei auch von Jugendverbänden und dem Fachdienst Jugendarbeit des Kreises genutzt worden, unter anderem für Kurse, um das Demokratieverständnis unter jungen Menschen zu stärken.