Der Kommentar

Flüchtlinge im Mittelpunkt

Von Jörg-Peter SchmidtSchmidt

„Landbote“-Autor Jörg-Peter Schmidt begleitete den Bundespräsidenten Joachim Gauck bei seinem Besuch in Gießen. Nicht der Bundespräsident stand im Mittelpunkt, sondern die  Flüchtlinge.  Hier sein Kommentar zu der Gauck-Visite:

Initiativen in den Blickpunkt gerückt

Um einem falschen Eindruck vom Besuch Joachim Gaucks in Gießen an der Friedrich-Feld-Schule und der Universität gleich entgegenzutreten: Bei allem Jubel der Bevölkerung an den jeweiligen Stationen (Händeschütteln, Abklatschen, Selfies) stand nicht der Bundespräsident im Mittelpunkt – es waren die Flüchtlinge, um die es ging. Sie sind – oft nach großen Entbehrungen und unter Gefahren – voller Hoffnung nach Deutschland geflohen, um hier ein neues Leben zu beginnen. Viele der Migranten haben in ihrer Heimat (nicht selten sind dies Diktaturen und Kriegsschauplätze) Angehörige zurücklassen müssen.

Das bewegt den Bundespräsidenten. Dies war zu spüren bei den Gesprächen Gaucks an der Friedrich-Feld-Schule (dort unterstützen die deutschen Schüler die Flüchtlinge in ihren Klassen, Deutsch zu lernen) und an der Justus-Liebig-Universität Gießen (hier wird für Asylsuchende Beratung geleistet, auf Rechte und Pflichten hingewiesen). Als Beobachter dieses Informationsaustauschs kam man zum Eindruck: Der Bundespräsident wollte die beiden Initiativen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken, was ihm auch gelungen ist: Der Andrang der Medienvertreter war groß, die Resonanz in der Presse bundesweit insgesamt positiv. Man kann davon ausgehen, dass die beiden Gießener Projekte Menschen auch in anderen Gemeinden und Städten Ansporn sind, Einwanderern zu helfen. Denn vielen Migranten schlägt oft Hass entgegen nach dem Motto: Das sind doch sowieso alle Wirtschaftsflüchtlinge.

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