Friedberg Solidarisch

Kundgebung gegen Coronaleugner

Gegen die Aufmärsche der Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker, sogenannten „Querdenker“ und Neonazis regt sich auch in Friedberg widerstand. Zahlreiche Organisationen rufen zur Kundgebung „Friedberg solidarisch gegen Corona“ am Montag, 17. Januar 2022, auf.

„Wir alle haben mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Im Wetteraukreis finden seit etwa einem Jahr Proteste der sogenannten ‚Querdenker-Bewegung‘, einer wissenschaftsfeindlichen, die Gefahren durch Corona relativierenden verschwörungsgläubigen Bewegung unter Beteiligung der Parteien der extremen Rechten statt“, heißt es im Aufruf zur Kundgebung. Laut Schätzungen der Polizei haben sich an mehreren Orten im Wetteraukreis insgesamt etwa 1100 Personen an den „Spaziergängen“ der Coronaleugner beteiligt.

Krudeste Verschwörungsmythen

In Friedberg haben 90 Menschen an einer nicht angemeldeten Demonstration teilgenommen. Von der Stadtkirche aus marschierten sie „bewusst bürgerlich wirkend“ mehrfach über die Kaiserstraße. „In den Telegram-Chats diskutiert diese Szene gerade taktische Maßnahmen wie die Bindung von Polizeikräften oder den Sturz der aktuellen Regierung sowie den Ersatz dieser durch ihre eigene Herrschaft. Es werden krudeste Verschwörungsmythen verbreitet, Politiker*innen und Geimpfte diffamiert sowie Antisemitismus geschürt“, heißt es im Aufruf.

Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland sehe das anders und halte sich an die Corona-Regeln. Das Beispiel Bad Nauheim habe gezeigt, dass es wichtig ist, dass sich alle gesellschaftlichen Akteure zusammen der Herausforderung stellen und für Demokratie aufstehen.

Trauer um die durch Corona Gestorbenen

„Friedberg ist die Stadt der Schulen, der THM, der Wissenschaft und der Forschung! Wir wollen zeigen, dass die gesellschaftliche Mehrheit in Friedberg, das hat die Stadt in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, zur Demokratie steht. Wir sprechen uns für die Unterstützung der Wissenschaft aus. Wir solidarisieren uns mit den durch die notwendigen Maßnahmen am härtesten Betroffenen, aus der Gastronomie, dem Einzelhandel, der Kunst,- Kultur,- und Veranstaltungsbranche. Wir solidarisieren uns mit dem medizinischen Personal, den Pflegekräften, den Impfteams und allen Mitarbeitenden von Kliniken oder Praxen. Wir verstehen, dass vor allem Schüler*innen und die Bewohnenden von Altenheimen unter der aktuellen Situation leiden. Wir trauern mit den Angehörigen um die durch Corona Gestorbenen“, heißt es in dem Aufruf. Der derzeit von 16 Organisationen unterstützt wird.

Auf der Kundgebungen wird Holm Gero Hümmler sprechen, der Experte für Verschwörungstheorien ist. Er ist Autor von „Verschwörungsmythen – wie wir mit verdrehten Fakten für dumm verkauft werden“ und „Fakt und Vorurteil – Kommunikation mit Esoterikern, Fanatikern und Verschwörungsgläubigen“. Die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl spricht für die SPD, Rudi Mewes als Friedberger Ortsbeiratsvorsitzender Kernstadt und Dekan Volkhard Guth für das evangelische Dekanat Wetterau. Dazu wird es unter anderem Beiträge der Antifaschistischen Bildungsinitiative, der Omas gegen Rechts, von Fridays for Future und weiteren geben. Im Anschluss wir der Verstorbenen der Coronapandemie gedacht.

Unterstützt wird die Kundgebung bislang von: Antifaschistische Bildungsinitiative, Stadtjugendring Friedberg, Grüne Friedberg, Omas gegen Rechts Wetterau, Evangelisches Dekanat Wetterau, Grüne Jugend Wetterau, Fridays for Future Friedberg/Bad Nauheim, SPD Friedberg, CDU Friedberg, Die Partei Wetterau, Die Linke Friedberg, Imagine Peace Friedberg, Linksjugend solid Wetterau, Jusos Wetterau, SPD Wetterau, Lisa Gnadl (MdL). Weitere Unterstützer können sich per E-Mail an kontakt@antifa-bi.de wenden

Die Kundgebung „Wir sind viele – Friedberg solidarisch“ beginnt am Montag, den 17. Januar 2022, um 18 Uhr auf dem Elvis-Presley-Platz an der Kaiserstraße in Friedberg. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln (Abstand halten und Maske aufsetzen).

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