Eintracht Frankfurt

Mit Binding verbandelt

Die Binding-Brauerei ist als Kooperationspartner bei Eintracht Frankfurt eingestiegen, obwohl der Oetker-Konzern die Brauerei in Frankfurt schließt. Binding hat nun trotzdem die exklusiven Lieferrechte fürs Eintracht-Stadion bis zum Ende der Saison 2027/28. Der Landbote sprach darüber mit Harald Fiedler, langjähriger Frankfurter DGB-Vorsitzender und nun Sprecher des Unterstützerkreises der Binding-Beschäftigten.

Landbote: Wie ist denn der Stand in Sachen Schließung der Binding-Brauerei in Frankfurt?

Fiedler: Nach langem Kampf um die Arbeitsplätze hat sich der Oetker-Konzern nicht bewegt und auf die Schließung der Brauerei bestanden. Es ist ein Interessenausgleich mit dem Betriebsrat abgeschlossen worden, der am 1.7. in Kraft tritt. Damit haben zumindest die Beschäftigten einen gewissen Anspruch auf Abfindung und Kündigungsschutz für langjährige Beschäftigte von neun Monaten. Es wird nicht mehr gebraut. Das Bier, das noch in den Kesseln ist, wird in den nächsten Wochen abgefüllt. Danach wird Binding-Bier nicht mehr in Frankfurt, sondern in Nürnberg und Dortmund gebraut. Das ist ökologisch wegen den Transportwege völlig unsinnig.

Was wird aus dem Grundstück?

Auf Druk der Gewerkschaften und einer breiten Öffentlichkeit hat die Stadt Frankfurt erklärt, dass der Oetker-Konzern das Grundstueck nicht für Wohnungsbau verwenden darf. Ob die Kesselanlage unter Denkmalschutz gestellt werden kann, wird nach meinen Informationen geprüft.

Es wurden Unterschriften für den Erhalt der Brauerei in Frankfurt gesammelt. Was ist das Ergebnis?

Es kamen rund 20.000 Unterschriften zusammen. Das ist ein deutliches Zeichen, wie viel den Frankfurter Bürgern am Erhalt ihrer Brauerei und der Arbeitsplätze liegt. Wir werden die Unterschriften in der letzten Juni-Woche der Geschäftsführung der Radeberger-Gruppe übergeben, zu der Binding im Oetker-Konzern gehört. Die Unterschriften haben wir insbesondere vor den Heimspielen der Eintracht gesammelt.

Welche Bedeutung hat nun die Kooperation zwischen Binding und der Eintracht?

Offenbar versucht die Binding-Brauerei damit ihren Imageverlust in Frankfurt aufzufangen. Begründung für die Schließung war unter anderem, dass Binding in Frankfurt keine Zukunft mehr hat. Und nun behaupten sie, dass ihr Herz – wie das der Eintracht – für Frankfurt schlägt. Der Herz von Binding schlägt nun aber nicht mehr am Sachsenhäuser Berg in Frankfurt sondern in Nürnberg und Dortmund. Ob die Kooperation ein Imagegewinn für die Eintracht ist, möchte ich bezweifeln, wollen die Fans doch lieber Bier, das in Frankfurt gebraut wird.

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