Hochbeete reich bestückt
Im Garten der Friedberger Burg gedeihen seit dem Frühlingsmarktes am ersten Maiwochenende in Hochbeeten wieder Gemüse, Kräuter und Obst. Die Beete werden von Paten gehegt und gepflegt.Die Hochbeet-Paten trafen sich nun (Anfang Juli 2019) zum kleinen Umtrunk und Austausch im Burggarten.Langfinder am Werk
Die Hitzephase der vergangenen Wochen sieht man dem Gemüse, den Kräutern und dem Obst nicht an. „Da gibt es noch einiges zu ernten, grinst Ulf Berger, der nicht nur sein eigenes Hochbeet, sondern auch das der Werbegemeinschaft Friedberg hat`s hegt und pflegt. Auch Verena Berlich freut sich über den guten Ernteertrag und vor allem, dass sich keine „Langfinger“ an ihrem Beet vergriffen. „Stimmt nicht ganz, wendet Michael Bender, ihr Partner ein: „Diesmal ist unsere Schiefertafel geklaut worden“. Leider war dies nicht die einzige Tafel, die plötzlich fehlte und das Hochbeet namenlos machte, weiß Sigrid Bartsch vom Kulturamt. „Und das waren sicher keine Jugendlichen!“. „Aber nach wie vor, sind wir sehr angetan, dass im Großen und Ganzen die Hochbeete sehr pfleglich behandelt werden.
Das ist wichtig. Schließlich findet hier auch Unterricht statt. Swantje Vogt, Lehrerin im Burggymnasium, pflegt hier mit ihrem Bio-Leistungskurs ebenfalls ein Hochbeet und kann so ganz nebenbei Unterrichtselemente aus der Theorie in die Praxis heben. Zum Beispiel die Symbiose zwischen Blattläusen und Ameisen. Die Blattläuse werden von den Ameisen gehegt und gepflegt. Sie transportieren sogar deren Larven an die weichen Blattspitzen, damit sie ihrerseits etwas zurückgeben. Es ist ein süßer Nektar, den die Blattläuse ausscheiden, wenn die Ameisen mit ihren Antennen den Blattlaus-Hintern berühren. Die Ameisen trommeln so lange auf den Hinterleib der Blattläuse, bis sie den süßen Honigtau ausscheiden. Die Ameisen ernähren sich davon oder füttern ihre Brut damit. Für diesen gegenseitigen Vorteil werden die Blattlauskolonien von den Ameisen gegen jeden Feind verteidigt, der sie überwältigen könnte.
Bienenschaukasten aufgestellt
Wissensvermittlung stand für Jochen Ruths vom Modehaus Ruths nicht im Vordergrund. Vielmehr hatte er schon bei der Pflanzenbestellung schon das fertige Gericht im Sinn: „Bohnegemies mit Kartoffele und klassisch als Beilage Solberfleisch“. So ist seine Freude groß, dass die Bohnen viel Ertrag versprechen und auch das Bohnenkraut, zum geschmacklichen Abrunden, sprießt.
Besondere Aufmerksamkeit, auch beim Patentreffen, zog das Imker-Ehepaar Ruppel auf sich. In diesem Jahr betreiben sie nicht nur ein Hochbeet, sondern haben auch einen Bienenschau-Kasten aufgestellt. Klar, dass die „Gärtner“ viele Fragen hatten, die von den beiden Fachleuten mit viel Engagement und Freude beantwortet wurden. Der Bienenkasten wird noch einige Zeit im Burggarten verweilen, so dass sich weiterhin die Gelegenheit bietet, geschützt durch eine Glasscheibe, Bienen von nahem zu beobachten. Und spätestens beim Abschluss von „Friedberg zum Anbeißen“ mit Burggarten-Café und Kostproben aus den Hochbeeten am Sonntag, 8. September stehen Ruppels wieder Rede- und Antwort. Dann werden die Imker bestimmt auch wieder an Ihren Wunsch erinnern: viel mehr blühende Pflanzstreifen im Burggarten.