BIENENSTERBEN

Bilderbuch achtet die Insekten

von Jörg-Peter Schmidt

Die Zeichnungen sind mit Liebe zur Natur gestaltet, die Texte dazu kurz, aber informativ. Hanna Harms hat ein Bilderbuch gestaltet, das sich mit der Gefahr des Insektensterbens durch Umwelteinflüsse beschäftigt. In Gießen stellte sie ihren Bildband vor.

Hanna Harms erläutert in Bildern

In der mit Zuhörerinnen und Zuhörern gut gefüllten  Stadtbibliothek im Rathaus fragte die Moderatorin  Sophie Kurschildgen (Institut für Biologiedidaktik in Gießen) die Autorin, warum sie die Bienen in den Mittelpunkt ihres Buches „Milch ohne Honig“ gestellt hat. „Die Bienen stehen stellvertretend für das Insektensterben“ erläuterte die Künstlerin,  die Mitherausgeberin und Autorin des Comiczines »Sonder« ist. Sie zeigte in der Veranstaltung des Literarischen Zentrums Gießen (LZG) im Rahmen des Bilderbuchfestivals einige ihrer Illustrationen per Beamer und  las dazu die Texte.

Gefahr durch Milben und Pestizide

Das Cover des Bildbands.

Man erfährt allerlei Wissenswertes in dem im Carlsen-Verlag erschienenen Buch. Beispielsweise, wie Bienen für den Weiterbestand von Blumen sorgen. Und welche Gefahren ihren Bestand gefährden: etwa durch die Milbe Varroa destructor, „ein Blut saugendes Spinnentier, das als viraler Vektor Krankheiten überträgt“, wie Hanna Harms in der Unterzeile zu den Bildern erklärt.

Sie geht eingehend darauf ein, wie Pestizide die Artenvielfalt dezimieren.  „Der Kreislauf der Pestizide muss unterbrochen werden“, fordert sie und schlägt vor: „Es braucht eine andere, eine ökologische Art der Landwirtschaft.“ Der Insektenforscher Prof. Dr. Jürgen Tautz  (Biozentrum der Universität Würzburg) schreibt dazu im Nachwort: „Auf die Landwirte zu schimpfen reicht nicht.“ Er appelliert an die Verbraucherinnen und Verbraucher: „Etwas mehr Geld auszugeben würde es Landwirten ermöglichen, selbst mit geringeren Erträgen auskömmlich zu wirtschaften und naturverträglichere  Methoden einzusetzen.“

Menschen, Tiere, Pflanzen gefährdet
Hannah Brahm (links) und Manuela Gries dankten unter dem Applaus des Publikums der Autorin.
 

Umweltgifte bedrohen – wie die Menschen sowie die gesamte Tier- und Pflanzenwelt – auch die Hummeln, Wespen, Hornissen und Schmetterlinge, deren Lebensweise das Bilderbuch ebenfalls beschreibt, das sowohl für Kinder als auch Erwachsene empfehlenswert ist.  Nachdem Hannah  Brahm (LZG) und Manuela Gries (Stadtbibliothek Gießen) der begabten Comicautorin für ihre hochinteressanten Ausführungen gedankt hatten, gab es langen Beifall des Publikums.

Milch ohne Honig“ von Hanna Harms ist im Carlsen-Verlag erschienen und kostet 20 Euro.

Titelbild: Autorin Hanna Harms (links) und Moderatorin Sophie Kurschildgen im Gespräch. (Fotos: Jörg-Peter Schmidt)

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