Alles Gute

April, AprBlitzil

Heute kommt mir keiner ins Haus, ich setze keinen Schritt vor die Tür, der Computer bleibt aus, nachdem diese Zeilen ins weltweite Datennetz geschickt wurden, und das Telefon wird nur abgenommen, wenn eine vertrauenswürdige Nummer auf dem Display erscheint, denn ….

… heute haben die Fans der Schadenfreude

ihren Tag. Der 1. April ist der überflüssigste aller Tage. Selbst die witzlosesten Typen versuchen witzig zu werden. Die greifen dann zu Furzkissen oder die Zähne färbende Zahnpaste. Redakteure, die 364 Tage ihre Fantasie zügeln müssen, lassen ihr heute freien Lauf – und es zeigt sich, wie lahm sie geworden ist.

Wem keine Gemeinheit einfällt, kann sich im Internet kundig machen. „Gute Aprilscherze zum nachmachen“ werden dort angeboten und „Die Top 10 der besten Streiche als Aprilscherze“. „Brauchen Sie eine lustige Idee für einen Aprilscherz“ fragt huffingtonpost.de und lockt: „Sie haben das ganze Jahr darauf gewartet, Ihrem Kollegen, Ihrem Bruder oder Ihrer Schwester oder einem guten Freund mal so richtig schön eins auswischen….“ Habe ich nicht. Und solche Ratschläge, wie Donuts mit Mayonnaise zu füllen oder Duschköpfe abzuschrauben, brauche ich nicht.

Woher der seltsame Brauch kommt, seine Mitmenschen an diesem Tag reinzulegen, weiß niemand so recht. Wundert mich auch nicht, dass keiner die Verantwortung dafür übernehmen will. Seit dem 17. Jahrhundert sollen in Deutschland Menschen in den April geschickt werden. Das wundert mich schon gar nicht, denn das war ein Jahrhundert der Kriege und Grausamkeiten.

Sie wundern sich, warum das in der Landbote-Rubrik „Alles Gute“ steht, der Rubrik die glücklich machen soll. Tja: April, April.

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