Karben


Single-Wohnungen und „Campus Karben“

Von Klaus Nissen

Die „Neue Mitte“ Karbens ist noch nicht fertig. Neben dem künftigen „Brunnenquartier“ für rund tausend Einwohner braucht es nach Vorstellung der CDU noch die Aufwertung des Jukuz zum „Campus Karben“. Und Wohnungen für junge Leute nördlich des Groß-Karbener Bahnhofs.

CDU hat große Pläne

Große Visionen hat die regierende CDU für die rund 24 000 Einwohner zählende Stadt Karben. Die erwuchs aus einem Dörfer-Konglomerat. Inzwischen hat sie durch neue Supermärkte, Gastronomie, Läden und zuletzt durch schicke Stadthäuser am Taunusbrunnen eine städtische „Neue Mitte“ bekommen.

Nun will die Union mehr. Im Ausschuss für Stadtplanung am 10. September 2024 (20 Uhr im Bürgerzentrum) und im Stadtparlament am 13. September (20 Uhr im Albert-Schäfer-Haus Petterweil) beantragt sie Konzepte für zwei Großprojekte. Die Sitzungen sind öffentlich.

Heike Liebel, der Stadtverordnetenvorsteher Kai Uwe Fischer (links im gestreiften Hemd) und Parteichef Mario Beck erklären vor Ort die Vision der Karbener CDU für die Aufwertung des Jukuz in einen „Campus Karben“. Dort soll es künftig eine Gastronomie, mehr Angebote für Jugendliche und Senioren, Kultur-Events und Seminare geben. Foto: Nissen

Das große Gelände des Jugend- und Kulturzentrums (Jukuz) am Taunusbrunnen ist ein „Schatzkästlein“, heißt es im Antrag der19-köpfigen CDU-Fraktion. „Wir wollen es aus dem Dornröschenschlaf erwecken“, sagte die Vize-Parteichefin Heike Liebel am Freitag vor Ort. Kurz danach legte sie mit Parteichef Mario Beck und dem Stadtverordneten Kai Uwe Fischer Vertretern der anderen Fraktionen ihre Ideen nahe.

Kulturevents und eine Gastronomie im Jukuz

Die Stadtverwaltung soll demnach ausloten, wie auch die Musikschule, die Stadtkapelle, das Mütter- und Familienzentrum und die Kulturinitiative in den „Campus Karben“ neu oder besser zu integrieren sind. Es brauche zudem mehr Lagerflächen für Instrumente, Stühle, Requisiten. Und Räume für Büros des künftigen städtischen Kulturzentrums.

Das Panoramafoto zeigt die letzte große Neubaufläche „Brunnenquartier“ im Herzen von Karben. Die 7,9 Hektar große Wiese liegt in der Lücke zwischen Brunnen-, Luisenthaler und Bahnhofstraße. Der Rahmenplan verzeichnet hier etwa zwei Dutzend Blocks mit gut 500 Wohnungen. An der Bahnhofstraße sind auch Läden und Büros eingezeichnet, an den Rändern Quartiersgaragen und in der Mitte eine große Kita, über der nach Vorschlag der CDU Seniorenwohnungen entstehen können. Die Stadt arbeitet noch am Bebauungsplan, Mobilitäts- und Energiekonzept. Foto: Nissen

Weil das Jukuz so zentral und idyllisch liegt, würde die CDU dort gerne auch die schon lange geschlossene Gaststätte und den Biergarten reaktivieren. Zumal direkt nebenan im „Brunnenquartier“ bald etwa 500 Wohnungen entstehen.

Platz gebe es am Jukuz genug, meinen Beck, Liebel und Fischer. Die manchmal als Zeltplatz genutzte Wiese in Richtung Bahn könne man einbeziehen. Der Eingang zum „Campus Karben“ soll gegenüber der Einfahrt zur Dögelmühle verlegt werden, weil die jetzige Hofeinfahrt in der Kurve nicht ungefährlich ist.

Junge Leute sollen Karbens Zentrum beleben

Ein weiterer Prüfantrag zielt darauf, mehr junge Menschen im Zentrum Karbens anzusiedeln. Der CDU schwebt ein Gebäuderiegel nördlich des Groß-Karbener Bahnhofs entlang der Bahnlinie vor. Dort wäre Platz für viele Single-Wohnungen, in denen Studenten und Auszubildende eine bezahlbare Bleibe finden.

Blick vom Groß-Karbener Bahnhof auf den halb zugewachsenen nördlichen Parklatz. Er könnte laut CDU einem Block mit Single-Wohnungen entlang der Bahnlinie weichen. Im Hintergrund das bis zur L3205 reichende Wildnis-Grundstück. Foto: Nissen

Die jungen Leute hätten dort Zuganschluss zur Frankfurter Uni und zur Technischen Hochschule Mittelhessen in Friedberg. Und, so Mario Beck: Sie würden die „Neue Mitte“ von Karben beleben. Der Magistrat solle bei den Studierendenwerken und bei der Bahn anfragen, ob sie in Karben investieren würden. Man könne auch Zuschüsse aus dem Landesprogramm „Großer Frankfurter Bogen“ beantragen.

Ein Gebäuderiegel entlang der Bahn

Gebaut wird in dieser Gegend ab etwa 2026 auf jeden Fall, wenn die Bahn zwei zusätzliche Gleise bis Friedberg verlegt. Hinter der neuen Lärmschutzwand könnte das lange Gebäude auf dem Parkplatz nördlich des Bahnhofs entstehen. Für die wegfallenden Stellflächen wäre laut CDU eine Tiefgarage oder gar ein Parkdeck auf dem Pendler-Parkplatz südlich des Bahnhofs möglich. Auch das von Wildkirschbäumen, Kaninchen und Brombeersträuchern bewohnte Grundstück zwischen dem nördlichen Parkplatz und der L3205 wäre für Singlewohnungen geeignet.

Ideal findet die CDU dann noch den Durchstich der Böschung zur Bahnbrücke der L3205. So könnten Radler und Fußgänger vom „Campus Karben“, von den Wohngebieten Taunusbrunnen und Brunnenquartier direkt und sicher zum Bahnhof kommen. Bislang muss man auf diesem Weg drei Grünphasen auf den stark befahrenen Straßen abwarten, heißt es in dem von Mario Beck unterzeichneten Antrag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert