Fahrraddemo für Regiotram
Unter dem Motto „Gießen braucht eine Regiotram“ werden am Samstag, 3. September 2022, in Gießen Verkehrswende-Aktivisten auf der vorgeschlagenen Tram-Trasse radeln.Für eine umfassende Verbesserung der Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) seien weitere Bahnhaltepunkte und zwei Regiotram-Linien nötig, heißt es im Aufruf zu der Fahrraddemo. Die Voraussetzungen für ein solches System seien gut. Die Stadt müsse nun als ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, fordern die Verkehrswendeinitiativen. Anhand der Machbarkeitsstudie ließen sich dann Fördermöglichkeiten ausloten. 80 bis 90 Prozent der Baukosten könnten von Bund und Land getragen werden. Die Verkerhswende-Aktivisten wollen die Stadt dazu bewegen, die Machbarkeitsstudie noch in diesem Herbst zu veranlassen. Die Studie stehe auch im aktuellen Koalitionsvertrag. „Und die Zeit drängt, denn der Klimawandel trifft uns mit voller Härte, unsere Zukunft ist von Umweltkatastrophen bedroht. Wenn wir als Stadt wirklich bis 2035 klimaneutral werden wollen, wie es 2019 beschlossen wurde, müssen wir diese radikal umkrempeln“, heißt es im Aufruf zur Fahrraddemo.
ÖPNV muss attraktiver werden
Die Tram fahre umstiegsfrei, emissions- und barrierearm auch aus dem Umland direkt in die Innenstadt. Gleise ins Umland könnten reaktiviert werden. Viele Dauernutzungsberechtigte durch Semestertickets, Jobtickets, 9-Euro-Ticket-Nachfolger und Nulltarif-Nutzer könnten für den ÖPNV gewonnen werden können, wenn dieser attraktiver werde. Das Bussystem stehe kurz vor der Leistungsgrenze. Bei der anhaltenden städtebaulichen Entwicklung sei ein Umbau auf ein schienengebundenes System alternativlos. Da die Mehrzahl der Autos in der Gießener Innenstadt aus dem Umland kämen, könne nur ein ÖPNV-Angebot, welches dieses auch erreiche, einen Umstieg bewirken. Buslinien, die am Stadtrand enden, würden als Hauptmittel der Verkehrswende ausscheiden.
Die Fahrraddemo für die Regiotram startet am Samstag, 3. September, um 11 Uhr am Berliner Platz in Gießen.