Viele SchülerInnen in Quarantäne
Die tägliche Zahl der Corna-Infektionen pendelt trotz der vielen Impfungen seit Tagen auf gleichem Niveau. Ein Faktor könnte die deutliche Ansteckungsrate bei Schülerinnen und Schülern sein, die den Unterricht besuchen. Das Problem wird sich möglicherweise verschärfen, wenn ab dem 7. Mai für viele aus dem Distanz- ein Wechselunterricht wird.Inzidenz über 100 – und fünf weitere Tote
Seit etlichen Tagen pendelt die Inzidenz der neuen Corona-Infektionen im Wetteraukreis knapp über den Wert von 100 pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Am Freitag, 29. April 2021 lag sie bei 107.
An diesem Tag kamen 72 Infektionen hinzu. Gemeldet wurden sie dem Wetterauer Gesundheitsamt aus Altenstadt (3), Bad Nauheim (9), Bad Vilbel (8), Büdingen (10), Butzbach (6), Echzell (2), Florstadt (5), Friedberg (3), Karben (-1), Limeshain (6), Münzenberg (1), Nidda (7), Niddatal (1), Ober-Mörlen (2), Ortenberg (1), Ranstadt (1), Rosbach (4), Wölfersheim (2) und Wöllstadt (2).
Die Inzidenz will partout nicht weiter sinken, obwohl immer mehr ältere Erwachsene zumindest die erste Impfung hinter sich haben. Eine Erklärung könnte sein, dass das Virus in den Wetterauer Schulen weitere Nahrung findet. Dort sind die Kinder und Jugendlichen alle nicht geimpft. Am 29. April wurden in der Altenstädter Limesschule zwei Kinder positiv getestet, eins in der Degerfeldschule Butzbach, außerdem eine sozialpädagogische Fachkraft in der Schule am Niedertor in Gedern. Weil sie viele Kontakte hatten, wurde laut Gesundheitsamt für insgesamt 57 Schülerinnen und Schüler Quarantäne verhängt.
Mit dem Wechselunterricht bald mehr Kontakte
An der Jim Knopf-Schule Wölfersheim, der Kurt Moosdorf-Schule Echzell und der Beruflichen Schule am Gradierwerk in Bad Nauheim wurden je ein/e Schüler/in per PCR-Test positiv getestet. Weil die Betroffenen aber mindestens 48 Stunden vor dem Test nicht mehr in der Schule waren, ergeben sich daraus keine Konsequenzen für andere Schülerinnen und Schüler.
Im Herbst 2020 hatten die offiziellen Stellen stets behauptet, an den Schulen sei das Ansteckungsrisiko sehr gering. Diese Behauptung entpuppt sich angesichts der aktuellen Testergebnisse nun als reines Wunschdenken. Das Ansteckungsrisiko an den Schulen könnte ab dem 7. Mai weiter steigen, weil dann die siebten bis elften Klassen nach mehr als dreimonatigem Distanzunterricht in den Wechselmodus kommen. Die Hälfte der jeweiligen Klassen wird in der Wetterau dann in der Schule unterrichtet. Das gilt nach dem neuen Infektionssschutzgesetz bis zu einer Inzidenz von 165.
18 Menschen auf der Intensivstation
In stationärer Behandlung aufgrund der Corona-Infektion befanden sich am letzten Apriltag laut Gesundheitsamt 54 Menschen (72). 18 Personen (19) wurden intensivmedizinisch behandelt.
Binnen eines Tages kamen im Wetteraukreis fünf weitere Todesfälle hinzu: ein 89-jähriger Mann und vier Frauen im Alter von 61, 64, 88 und 92 Jahren sind in Zusammenhang mit der Infektion verstorben. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie verstorbenen Menschen liegt nun bei 537.