29. Lahntallauf Marburg

Beachtliche Teilnehmerzahl

Von Helmut Serowy

Der Lahntallauf, den der Ultra-Sport-Club Marburg auf einer weitgehend flachen, amtlich vermessenen 10-Kilometer-Runde entlang der Lahn organisiert, hat sich zu einer der beliebtesten Laufveranstaltungen in Mittelhessen entwickelt. Früh in der Saison bieten die Läufe über 10, 30 und 50 Kilometer sowie Halbmarathon und Marathon eine willkommene Gelegenheit, die Form zu testen, ein flottes Aufbau-Rennen zu absolvieren, bereits eine schnelle Zeit hinzudonnern oder innerhalb eines großen Starterfeldes lockere Runden durch die Lahnauen zu drehen.

924 Meldungen

Der Deutsche Marathonmeister von 2021 Alexander Hirschhäuser (ASC Breidenbach) steigert den Streckenrekord über Halbmarathon auf 1:09:11 Stunden. (Fotos: Helmut Serowy)

Vor der zweijährigen Corona-Pause strömten ständig über 1000 Läuferinnen und Läufer zu dem Event in den Lahnwiesen. „Königsdisziplin“ ist die von den ausrichtenden Ultra-Langstrecklern besonders gehegte 50-km-Strecke. Zweimal – 2011 und 2015 – wurden im Rahmen des Lahntallaufes bereits die Deutschen Meisterschaften über 50 Kilometer durchgeführt. 2011 steigerte Peter Seifert vom SV Lok Arnstadt mit dem Streckenrekord von 2:52:26 Stunden auch den Deutschen Rekord.

Bei optimaler Witterung freuten sich die rührigen Veranstalter, dass mit 924 Meldungen und 751 Finishern die Teilnehmer-Zahlen – entgegen dem derzeit noch negativen Trend – bereits wieder ein beachtliches Niveau erreichten. Die starken Leistungen vieler Starter krönten gleich vier Streckenrekorde. Beim Halbmarathon und über 10 Kilometer unterboten Sieger und Siegerinnen die alten Bestmarken deutlich.

Den 50-km-Lauf dominierte auf der fünfmal zu durchlaufenden Strecke Daniel Greiner vom SV Sömmerda in 3:19:02 Stunden vor dem M50-Sieger Renè Strosny aus Modautal (3:40:50 Std) und Lukas Pieritz aus Volkmarsen (3:47:43 Std). Lokalmatadorin Doro Rogosch von Blau-Gelb Marburg bejubelte als Gesamt-Fünfte nach 3:59:18 Stunden den überlegenen Frauen-Sieg. Dahinter steigerte Jasim König vom LT Roßbachtal (4:17:59 Std) ihre Bestzeit um sieben Minuten. Die mehrfache Deutsche Seniorenmeisterin über 100 km und im 24-Stundenlauf der W55 – Sigrid Hoffmann von der LG Westerwald (4:24:00 Std) – sicherte sich Bronze.

Pohlheimer läuft der Konkurrenz davon

Um vier Minuten verbessert Stephanie Weiß (TSV Krofdorf-Gleiberg) den Streckenrekord
der Frauen über die 21,1-km-Distanz auf 1:24:27 Stunden

Maximilian Langer aus Pohlheim lief mit 2:44:10 Stunden der Marathon-Konkurrenz davon und verwies die M50-Starter Sebastian Lichti vom ASL Robertsau (2:53:19 Std) und Claudius Pyrlik vom Tri-Team Gießen (3:03:17 Std) auf die weiteren Medaillen-Ränge. Ebenfalls klar in Front lag bei den Frauen Melanie Horn vom SC Oberlahn mit 3:44:21 Stunden. Annette Erb aus Marburg (3:55:38 Std) zog in der letzten Runde noch an Carmelia Wege vom SV Blau-Weiß Dodenhausen (3:56:36 Std) vorbei auf den zweiten Rang.

Über 30 Kilometer siegte Aleksandr Sinitsyn aus Hochheim in 1:58:40 Stunden vor Sebastian Mauthe (2:06:03 Std) und Andreas Ogrizek (2:13:47 Std) von der LGV Marathon Gießen. Bei den Frauen lag Carina Salzmann von der SG Chattengau (2:32:04 Std) in Front vor Jasmine Fischer aus Erlangen (2:37:51 Std) und der W55-Starterin Pia Mauthe vom MTV Gießen (2:56:03 Std).

Der mehrfache Hessenmeister Lorenz Rau (ASC Breidenbach) hievt den 10-km-Rekord in
Marburg auf 32:06 min

Gleich um drei Minuten steigerte der Deutsche Marathon-Meister von 2021 – Alexander Hirschhäuser vom ASC Breidenbach – den Halbmarathon-Streckenrekord auf überragende 1:09:11 Stunden. Micha Thomas von der LG Eder schrammte mit 1:12:15 Stunden knapp an der bisherigen Bestmarke vorbei. Als Dritter gewann Silvio Welkner vom TSV Krofdorf-Gleiberg (1:17:22 Std) die M45. Im Frauen-Rennen über Halbmarathon steigerte die Triathletin und frühere Deutsche Halbmarathon-Meisterin der W40, Stephanie Weiß vom TSV Krofdorf-Gleiberg, den Streckenrekord mit 1:24:27 Stunden um vier Minuten. Hinter Dietlind Nieke vom LC Diabü Eschenburg (1:33:09 Std) glänzte als Gesamt-Dritte die W65-Siegerin Monika Donges vom Team Naunheim. „Ich möchte heute unter 1:40 Stunden laufen,“ zeigte sie sich bereits vor dem Start in Marburg kämpferisch. Ihr ambitioniertes Tempo zog sie voll durch. Im Ziel feierter Monika Donges schließlich in 1:38:35 Stunden eine neue Bestzeit. Schneller ist in den letzten Jahren innerhalb des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in ihrer Klasse lediglich Nicole Schwindt (LAV Tübingen) 2022 mit 1:36:28 Stunden gelaufen.

Rekordmeldungen beim 10-Kilometer-Lauf
Nina Voelckel (Laufteam Kassel) dominiert die 10-km-Konkurrenz der Frauen mit neuer
Bestzeit von 35:30 min

Während die Teilnehmer-Zahlen beim Lahntallauf auf den längeren Strecken rückgängig waren, hielten sie beim Halbmarathon bereits Anschluss an Vor-Corona-Zeiten und erreichten über 10 Kilometer sogar mit 440 Meldungen und 369 Finishern die bisherige Rekord-Marke. Dementsprechend war hier auch das Leistungsniveau recht hoch. Den Streckenrekord über 10 Kilometer verbesserte der mehrfache Hessenmeister Lorenz Rau vom ASC Breidenbach um 16 Sekunden auf 32:06 min. Es folgten Thorsten Hering vom LAC Olympia Berlin in 32:59 min und Pascal Fischer vom Laufteam Kassel in 33:16 min. Das Moderatoren-Duo Markus Bourcarde und Sven Schnitker feierte auch die Frauen-Siegerin Nina Voelckel vom Laufteam Kassel. Den bereits ausgezeichneten Steckenrekord von Tinka Uphoff (Spiridon Frankfurt, 36:00 min) steigerte sie nochmals um 30 Sekunden auf nun 35:30 min. Die B-Jugendliche Elisabeth Schneider vom ASC Breidenbach (40:49 min) sprintete vor W45-Siegerin Jana Schütt von Blau-Gelb Marburg (41:12 min) zu Silber.

Titelbild: Nach dem gemeinsamen Start zieht sich beim Lahntallauf in Marburg eine endlose Läufer-Karawane durch die Lahnauen

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