Bauarbeiten in den Osterferien
Die Deutsche Bahn nutzt die Osterferien zu Bauarbeiten in Frankfurt und an der Main-Weser-Bahn zwischen Friedberg und Wöllstadt. Zwischen Hauptbahnhof und Südbahnhof in Frankfurt fahren keine S-Bahnen, zwischen Friedberg und Wöllstadt wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Lob und Kritik gibt es dazu vom Fahrgastverband Pro Bahn. (Foto: Jörg-Peter Schmidt)
Viele Züge fahren nicht
Vom 27. März bis 11. April 2016 wird der Frankfurter S-Bahn-Tunnel erneut komplett zwischen „Hauptbahnhof tief“ und „Südbahnhof“ bzw. „Mühlberg“ gesperrt. Die Stationen „Taunusanlage“, „Hauptwache“, „Konstablerwache“, „Ostendstraße“ und „Lokalbahnhof“ werden in dieser Zeit durch die S-Bahn nicht bedient. In dieser zweiten Phase werden die bereits verlegten Kabel mit den neuen Signalen und den Überwachungseinrichtungen verbunden. Aufgrund weiterer Bauarbeiten verkehrt die U5 in Frankfurt ab 29. März 2016 bis zum Ende der Sommerferien nur zwischen „Preungesheim“ und „Marbachweg/Sozial-station“. Zwischen „Marbachweg“ und „Konstablerwache wird in dieser Zeit einen SEV(Schienenersatzverkehr durch Busse) eingerichtet. Auf der Teilstrecke „Konstablerwache“ – „Hauptbahnhof“ verkehrt ausschließlich die verstärkte U4. Und dann finden auch noch vom 15. März bis 11. April 2016 umfangreiche Bauarbeiten zwischen „Nieder-Wöllstadt“ und „Friedberg“ statt, die zu erheblichen Fahrplanänderungen und Fahrzeitveränderungen auf der Main-Weser-Bahn (Frankfurt – Friedberg – Gießen) führen.
Lob und Kritik von Pro Bahn
„Die Deutsche Bahn hat eine sehr gut gemachte und sehr informative 36-seitige Broschüre über die Ersatzmaßnahmen für die Zeit der Streckensperrung herausgegeben“, lobt Thomas Kraft, hessischer Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn. Diese Broschüre ist bei allen einschlägigen Verkaufsstellen der DB erhältlich oder die betroffenen Fahrgäste können sie sich im Internet bequem herunterladen. Hierin ist auch die Ausweitung der Gültigkeit von DB Fahrausweisen während der Zeit der Tunnelsperrung in der Innenstadt Frankfurts und die Nutzung von ICE-/IC-Zügen mit RMV-Fahrscheinen auf der Relation Frankfurt Hbf – Hanau Hbf ausführlich beschrieben. Äußerst hilfreich ist der in der Broschüre abgedruckte Gesamtlinien-Netzplan für die Zeit der Tunnelsperrung sowie die Darstellung der Ersatzverbindungen für die unterbrochenen S-Bahn Strecken, zu finden auf den Seiten 10 bis 18. Auch sind dort die Baustellenfahrpläne der Linie S1 und S6 sowie die im Halbstundentakt verkehrende Sonderbuslinie Offenbach Ost – Flughafen, Terminal 1, Bussteig 25 abgedruckt.
Die nicht aufgeführten Baustellenfahrpläne der anderen S-Bahn Linien kann man über den Link bauarbeiten.bahn.de/hessen unter den Streckennummern 645.1 bis 645.9. (S1 bis S9) im Internet abrufen. Empfehlenswert ist auch der Service bahn.de/persoenlicherfahrplan. „Wer unliebsame Überraschungen durch zusätzliche kurzfristig erforderliche Fahrplanänderungen ausschließen möchte, dem empfiehlt sich dringend die kostenlosen und werbefreien Newsletter der DB zu abonnieren, mit denen man sich brandaktuell alle Neuigkeiten seiner Stammstrecke, und das sogar deutschlandweit, auf den heimischen PC oder das Smartphone aufspielen lassen kann“, empfhiehlt Kraft.
Täglich aktualisiert wird der umfassende Internetauftritt des RMV zur Tunnelsperrung sbahnbaustelle.de/. Einen ganz wichtigen Hinweis sollten die Reisenden beachten: Sie sollten bis zu einer Dreiviertelstunde mehr Zeit pro Fahrt einplanen.
Personal fehlen Ortskenntnisse
Der RMV hatte unmittelbar im Anschluss an die erste Tunnelsperrung während der Sommerferien des vergangenen Jahres die Fahrgastvertreter gebeten, eine ungeschminkte Manöverkritik abzuliefern. „Pro Bahn hat hiervon regen Gebrauch gemacht und insbesondere fehlende oder missverständliche Umgebungspläne an den vorübergehenden Endstation beziehungsweise den total gesperrten Stationen genannt. Auch wurde darauf hingewiesen, dass das eingesetzte Personal nicht immer die erforderlichen Ortskenntnisse aufwies und somit mitunter wenig sinnvolle Hilfestellung geben konnte. Die vorgetragenen Anregungen wurden im Detail aufgelistet und sollen jetzt zu Ostern Berücksichtigung finden“, berichtet Kraft. Eine Idee von Pro Bahn, nämlich zur Entlastung der überfrequentierten Strecke zwischen „Galluswarte“ und „Hauptbahnhof“ zwischen „Galluswarte“ und „Hauptwache“ im Berufsverkehr in der Lastrichtung Gelenksbusse ohne Unterwegshalt einzusetzen, sei zunächst als äußerst prüfenswert und fahrgastfreundlich begrüßt worden, letztendlich aber mit der nicht nachvollziehbaren Begründung der zu geringen Kapazität von Gelenksbussen nicht umgesetzt worden, beklagt der Pro Bahn-Vorsitzende.
Die Ersatzmaßnahmen infolge der Tunnelsperrung müssen übrigens komplett vom Verursacher, also DB-Netze organisiert und bezahlt werden. Pro Bahn werde die Maßnahmen durch mehrere Beobachter begleiten und dem RMV zeitnah berichten, wo es trotz der akribischen Vorbereitung nicht ganz rund laufen sollte, damit kurzfristig Abhilfe geschaffen werden kann, kündigt Kraft an.