Schon mehr als 200 Rückmeldungen
Die Hilfsbereitschaft im Landkreis Gießen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine ist enorm: Mehr als 200 Personen haben sich seit Anfang der Woche und bis Mittwochvormittag, 2. März 2022 in der Kreisverwaltung gemeldet, weil sie bei Bedarf hilfesuchende Menschen unterbringen möchten. Der Landkreis hatte am Montag, 28. Februar einen Aufruf für eine Wohnungsbörse gestartet.„Die Resonanz ist riesig“, sagt Sozialdezernent Hans-Peter Stock in einer Pressemitteilung des Landkreises. „Allen, die Unterstützung und Hilfe angeboten haben, gilt ein großes Dankeschön für ihre Solidarität. Wir werden nun zunächst alle Angebote sortieren und bewerten, damit wir bei Bedarf darauf zurückkommen oder an andere Anlaufstellen weitervermitteln können.“ Bevor Adressen und Kontaktdaten von privaten Anbietenden weitergegeben werden, bekommen diese nochmals eine Rückmeldung.
Wohnraum-Angebote vielschichtig
Die meisten Angebote betreffen Wohnraum: „Teilweise werden einzelne Zimmer auf Zeit angeboten, teilweise ganze Wohnungen oder sogar Plätze in einer WG“, berichtet Achim Szauter, Leiter des Fachdienstes Migration beim Landkreis Gießen. Angebote kommen aus allen Teilen der Bevölkerung und allen Altersgruppen – von über 80-Jährigen bis zu Studierenden. Auch Kommunen bieten Plätze an – etwa in derzeit nicht genutzten Freizeiteinrichtungen.
Elf Angebote für neue Gemeinschaftsunterkünfte liegen vor, die der Landkreis möglicherweise auch für andere Gruppen geflüchteter Menschen nutzen könnte. „Hier muss allerdings noch das jeweilige Angebot im Einzelfall näher geprüft werden“, erklärt Szauter. Weitere Rückmeldungen kommen von Personen, die dolmetschen können oder Unterstützung im Alltag geben möchten.
Wohin man sich wegen Fragen wenden kann
Ob und in welchem Umfang alle Angebote genutzt werden, ist noch unklar. Bislang mussten noch in keinem einzigen Fall Menschen aus der Ukraine durch den Landkreis Gießen untergebracht werden. Lediglich einzelne ukrainische Staatsangehörige, die durch eine Privatperson betreut wurden, meldeten sich in der Kreisverwaltung, um Leistungen zum Lebensunterhalt und die Sicherstellung des Krankenschutzes zu beantragen. Es gelte nun, die Situation zu verfolgen und vorbereitet zu sein, wenn eine große Zahl von Menschen ankommen sollte, bilanziert Sozialdezernent Stock.
Wer Wohnraum anbieten will, kann sich weiterhin per E-Mail an Gemeinschaftsunterkuenfte@lkgi.de melden.
Das Land Hessen stellt zudem Informationen für Hilfs- und Spendenwillige sowie für Menschen bereit, die direkt vom Krieg in der Ukraine betroffen sind: innen.hessen.de/hessen-hilft-ukraine
Titelbild: Fotoquelle der ukrainischen Flagge: Wikipedia, Theriddien