Baustellen – und neue Auffahrt zur B3
Die neun Kilometer langen Umfahrungen der B3 und der B45 um Wöllstadt herum nähern sich der Vollendung. Am 22. Dezember 2017 wird die zentrale Anbindung von der Umgehungsstraße zur ehemaligen B3 am Südrand von Ober-Wöllstadt geöffnet. Die beiden Ortsteile sind ab Januar für den Durchgangsverkehr nahezu unpassierbar.
Wöllstadt wird abgeriegelt
Die gut 200 Meter lange Anbindung macht es zunächst möglich, von Ilbenstadt oder Okarben kommend direkt nach Ober-Wöllstadt und dann weiter über die K11 zur Autobahn Frankfurt-Kassel zu fahren. Bislang müssen die Pendler nach Nieder-Wöllstadt abbiegen und dann in der Ortsmitte rechts in Richtung Ober-Wöllstadt fahren.
Die leicht gebogene Anbindung in der Rosbach-Aue hat den Straßenbauern Probleme gemacht. Sie wurde offenbar durch einen Planungsfehler ganze zwei Meter zu tief in den Boden gefräst und öffnete eine ergiebige Grundwasser-Ader. Die Baustelle musste dauernd ausgepumpt werden. Nachdem die 9,1 Kilometer lange Umgehungsstraße Mitte August eröffnet war, blieb die halb fertige Anbindung liegen. Erst im November begannen Bagger, dicke Basaltsteine in die künstliche Straßenschlucht zu legen. Dann wurde mit Hochdruck asphaltiert. Zuvor mussten der Radweg und ein Stück der alten Bundesstraße 3 zwischen beiden Ortsteilen verlegt und um acht Zentimeter angehoben werden. Der momentan ins Feld verlegte Radweg kommt auf seine ursprüngliche Trasse zurück.
Die neue Anbindung wird den Durchgangsverkehr in Ober-Wöllstadt wohl etwas erhöhen. Aber nicht mehr lange: Denn im kommenden April beginnt laut Bürgermeister Roskoni die Umgestaltung der Hanauer Straße in Ober-Wöllstadt. Dabei kommt es bis Mitte 2019 abschnittsweise zu Vollsperrungen, die eine Durchfahrt unmöglich machen. Wer aus Ilbenstadt oder dem westlichen Main-Kinzig-Kreis zur A5 will, muss dann auf der neuen B3 an Friedberg vorbei auf die B455 gen Rosbach fahren.
Anlieger des Ober-Wöllstädter Taunusrings befürchten laut Roskoni, dass viele Pendler während der Sperrung die Straße am Ortsrand trotz des Durchfahrtverbots als Schleichweg nutzen. Das werde man genau beobachten, so der Verwaltungschef. Die Gießener Straße bekommt derweil neue Wasser- und Abwasser-Rohre, breitere Bürgersteige, eine neue Bushaltestelle, Parkstreifen und Pflanzinseln. Für den Umbau erhält die Gemeinde rund 380000 Euro an Zuschüssen – der gesamte Umbau der Hanauer Straße kostet rund 2,5 Millionen.
Ab Jahresbeginn wird laut Roskoni die direkte Verbindung von Nieder-Wöllstadt nach Okarben wegen Bauarbeiten für etwa zwei Monate gesperrt. Wer nach Süden fahren will, muss dann die neue Umfahrung nutzen. Auch die Landesstraße von Nieder-Wöllstadt nach Rodheim bleibt dann dicht. Mitte oder Ende Januar wird zudem die Direktverbindung von Ober-Wöllstadt nach Friedberg bis Ende März gesperrt. Bis zum Sommer 2016 soll entlang der ehemaligen Bundesstraße ein Radweg gebaut werden. Von Friedberg aus kann man dann kreuzungsfrei unter der neuen B3-Brücke hindurch nach Ober-Wöllstadt fahren.
Die Umgestaltung der Gießener Straße im engen Ortskern von Ober-Wöllstadt beginnt nach Roskonis Schätzung im Frühjahr 2020. Sie soll breitere Bürgersteige bekommen und stellenweise nur eine Fahrspur, um den Durchgangsverkehr zu erschweren. Bis sich die neuen Verkehrsströme in und um Wöllstadt „eingependelt“ haben, wird laut Adrian Roskoni das Jahr 2023 angebrochen sein. Schon vorher werde die Gemeinde Messgeräte an wichtigen Stellen installieren, die alle Personen- und Lastwagen zählen. Vor allem für schwere Lastwagen kann die Gemeinde im nächsten Jahrzehnt bei Bedarf Nachtfahrverbote und Durchfahrtverbote aussprechen. nes