Kundgebungen zum Jahrestag
Zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine gibt es am Freitag, 24. Februar Mahnwachen und Kundgebungen. In Bad Nauheim trifft man sich um 16 Uhr vor der Dankeskirche an der Kurstraße. Um 16.30 Uhr ist eine große Kundgebung in Friedberg auf dem Europaplatz vor dem Landratsamt.Gegen Kriegsverbrechen, für Demokratie
Die Kundgebung in der Kreisstadt wurde vom Friedberger Andreas Balser angemeldet. Neben Redebeiträgen gibt es Live-Musik sowie Infostände. In Friedberg werden zum Gedenken an den Krieg und als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine seitens der Stadt Friedberg Flaggen auf Halbmast gehisst.
Das Bündnis wird unterstützt von den Friedberger und Wetterauer Grünen, der SPD Wetterau und Friedberg, der CDU Friedberg, der UWG-FW Friedberg, der Antifaschistischen Bildungsinitiative, „Omas gegen Rechts Wetterau“ der Gruppe Imagine Peace Friedberg, der Kreisschüler*innenvertretung Wetterau. Außerdem von Peter Heidt (MdB/ Obmann im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe), Lisa Gnadl (MdL), Kathrin Anders (MdL), Landrat Jan Weckler und dem Friedberger Bürgermeister Dirk Antkowiak.
Um 16.30 Uhr spricht nach der Begrüßung durch Andreas Balser zunächst Landrat Weckler. Es folgt Peter Heidt, der für die FDP im Ausschuss für Menschenrechte des Bundestages sitzt. Dann spricht
Uschi Knihs für die „Omas gegen Rechts“ und Lisa Gnadl (SPD) , die die Wetterau im Landtag vertritt. Markus Fenske spreicht für die Friedberger Grünen. Yves Langsdorf macht zwischendurch Musik.
Der Autordes Buches „Verschwörungsmythen. Wie wir mit verdrehten Fakten für dumm verkauft werden“, Dr. Gero Holm-Hümmler, wird in einem kurzen Vortrag den Zusammenhang von Verschwörungsdenken und rechter Desinformation seit 2014 erklären.
In der Ankündigung heißt es: „Am 24.02.2022 hat Russland einen zweiten barbarischen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, eine Invasion in die Ukraine gestartet. Ziel war es, die demokratisch gewählte Regierung zu stürzen, ein Marionettenregime zu installieren und damit die Friedensordnung in Europa durch ein Recht des Stärkeren zu ersetzen. Eine Rechtsidee die auf Unrecht und nuklearer Erpressung basiert.
Dieser Angriff betrifft nicht nur die Ukraine, sondern ganz Europa. Würde dieser Angriff erfolgreich sein, wäre die Friedensordnung in Europa Vergangenheit, da Staaten wüssten, dass sie sich mit Gewalt und nuklearen Drohungen nehmen könnten, was sie wollten. Eine Renaissance der nuklearen Bewaffnung wäre eine mögliche Folge.“
Trauer um die Kriegsopfer
Seit Beginn der Invasion sind zehntausende Menschen ermordet worden, wurden Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen, so die Veranstalter der Mahnwache. „Weiterhin zerstört der russische Staat die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen in der Ukraine durch tägliche Raketen- und Luftangriffe auf Wohnhäuser, Krankenhäuser und zivile Infrastruktur. In den vom russischen Regime besetzten Gebieten werden von russischen Truppen Kriegsverbrechen wie Folter, Vergewaltigung und Verschleppung begangen.“
Beim Treffen am Freitag auf dem Europaplatz vor dem Landratsamt will man die Kriegsverbrechen verurteilen, die Kriegsopfer betrauern und die Solidarität mit der Ukraine erklären.
Geflüchtete sprechen in Bad Nauheim
In Bad Nauheim beginnt die Kundgebung am Freitag um 16 Uhr auf dem Platz vor der Dankeskirche (Kurstraße 3). „Ich bedanke mich bei unserem Ausländerbeirat und den Bad Nauheimer Vereinen und Gemeinden für diesen stillen Protest gegen den völkerrechtswidrigen Einmarsch von Russland in die Ukraine“, sagt Bürgermeister Klaus Kreß.
Auf Beiträge von Geflüchteten und Poetry Slammer Andreas Arnold folgen Friedensgebete von Vertreter:innen der Religionsgemeinschaften aus Bad Nauheim. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Frank Scheffler.
Veranstaltet wird die Mahnwache vom Ausländerbeirat und dem Internationalen Club Bad Nauheim in Kooperation mit IKI e.V. und den christlichen, der jüdischen und der muslimischen Gemeinde.