TIERQUÄLEREI

Vorgehen gegen Missstände bei Transporten

Rinder, Schweine, Pferde: Auf dem Weg zum Schlachthof, zu Turnieren oder zu einem Mastbetrieb sind jeden Tag Tiere in Transportern auf den Autobahnen unterwegs. Für die Tiere bedeuten die Transporte eine Belastung.

Schutzvorrichtungen sind einzuhalten

Umso wichtiger ist es, dass zu ihrem Schutz alle nötigen Vorkehrungen eingehalten werden. Gemeinsam mit der Polizeiautobahnstation Mittelhessen hat der Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Gießen die Fahrzeuge und den Zustand der Tiere bei einer Tiertransportkontrolle am Parkplatz Limes bei Pohlheim (Kreis Gießen) in den Blick genommen, wie die Pressestelle des Landkreises berichtet.

Kontrolle am Parkplatz Limes bei Pohlheim

Nach vier Stunden und sechs Transportern kommen die amtlichen Tierärzte Pamela Simon und Markus Businszky zu dem Fazit: „Im Großen und Ganzen sind wir mit den Transportbedingungen zufrieden. Meist waren es die Papiere, die nicht ordentlich geführt wurden oder fehlten.“

Mit dabei war dieses Mal auch Christian Zuckermann, Dezernent für Veterinärwesen des Landkreises Gießen. Er bilanziert: „Auch wenn die Zustände für die Tiere in den Transportern weitgehend regelkonform waren, ist der Anblick oft bedrückend. Jede Fahrt bedeutet Stress, Angst und große Unsicherheit – eine Konsequenz, die auch auf fehlende Schlachtstätten vor Ort und unser Konsumverhalten zurückgeführt werden kann.“

Immer wieder schlimme Verstöße
Tierschutzdezernent Christian Zuckermann (v.l.) und die Amtstierärzte Markus Businszky und Pamela Simon beginnen mit der Kontrolle eines Tiertransporters. Ein Kollege der Polizeiautobahnstation Mittelhessen überprüft bereits die für die Polizei wichtigen Papiere.

An diesen Ursachen kann das Team aus Veterinäramt und Polizei an diesem Morgen nichts ändern, die regelmäßigen Kontrollen sind jedoch ein wichtiges Vorgehen, um Missstände aufzudecken und die Bedingungen für die Tiere bestmöglich im Blick zu behalten. 

Pamela Simon erinnert sich an eine Kontrolle, bei der der Boden eines Pferdeanhängers so defekt war, dass das Pferd während der Fahrt mit den Vorderbeinen durch den Boden durchgebrochen ist. In einem anderen Fall war der Laderaum marode und das Fahrzeug erfüllte in vielerlei Hinsicht nicht die erforderlichen Voraussetzungen. „All das ist uns heute zum Glück erspart geblieben.“

Vielmehr sind es diesmal die fehlenden oder nicht vollständig geführten Dokumente, die dazu führen, dass die Tierärzte Bußgelder verhängen müssen: „Es ist keine Kunst, die Transportpapiere richtig zu führen und dennoch verzichten einige Fahrer gänzlich darauf oder füllen die nötigen Angaben nur teilweise aus. Aus den Papieren gehen jedoch wichtige Informationen wie der Fahrtbeginn hervor, der nicht mit dem Beginn der Ladevorgangs gleichgesetzt werden kann. An dieser Stelle müssen wir eingreifen, um die Unternehmen für die Wichtigkeit ordentlich geführter Dokumente zu sensibilisieren“, erläutert Simon.

Nächste Tiertransportkontrolle wird es geben

Schon in Kürze wird das Veterinäramt die nächste gemeinsame Tiertransportkontrolle mit der Polizei vornehmen. Das Vorgehen befürwortet auch Tierschutzdezernent Zuckermann: „Das Wohlergehen aller Tiere hat für den Landkreis eine hohe Bedeutung. Wir müssen diese Kontrollen ernstnehmen, damit die ohnehin gestressten Lebewesen kein zusätzliches Leid und vermeidbare Verletzungen erfahren.“

Titelbild: Erik Brüning (l.) und Amtstierarzt Markus Businszky werfen einen Blick in das Innere des Transporters. Dabei zählen sie die Tiere und verschaffen sich einen Eindruck über deren Zustand und die vorherrschenden Bedingungen. (Fotos: Landkreis Gießen)

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