Studienseminar Bad Vilbel

Aktionsplan für Klimaneutralität

Das Bad Vilbeler Studienseminar für Gymnasiasten will bis 2035 klimaneutral werden und hat dafür einen Aktionsplan entwickelt. Mobilität, Ernährung, Bildung und Energie sind die zentralen Säulen des Plans.

Demokratisch gewählter Klimarat

Seit einem Jahr hat das Studienseminar einen Klimarat, ein demokratisch gewähltes Gremium aus Ausbildenden und Lehrkräften im Vorbereitungsdienst (LiV). Veranstaltungen zur Klimadidaktik werden angeboten, denn viele der Lehrkräfte unterrichten Schüler, die das Jahr 2100 noch erleben werden. Sie bilden damit Menschen aus, „die massive unter anderem durch eine ungebremste Klimaerhitzung ausgelösten Umweltveränderungen werden ertragen müssen“. Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst „können in ihrem Unterricht und darüber hinaus in der schulischen Öffentlichkeit den für den schulischen Bildungsauftrag maßgeblichen ‚Nationalen Aktionsplan für Nachhaltige Entwicklung‚ umsetzen“ und dabei „auf die Erderhitzung als ein nachweisbares, menschengemachtes, gefährliche Folgen auslösendes und auf ein dringend zu lösendes Problem aufmerksam machen“. Und sie können „benennen, welche Möglichkeiten und Grenzen individuelle Bemühungen haben. Damit können Sie begründen, warum es über individuelle Handlungen hinaus politischer Entscheidungen bedarf, um das Problem Klimaerhitzung zu lösen“, heißt es in einem Beschluss der Vollversammlung aus dem Jahr 2020 zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität

Studienseminarleiter Dr. Achim Schröder mit Koch Hugh Alderson. (Fotos: Michael Sach)

Ein Baustein des Studienseminars auf seinem Weg zur Klimaneutralität ist das Klimaessen zu Beginn des neuen Schuljahres und dann monatlich am pädagogischen Tag des Studienseminars. Organisiert und begleitet wird es von Hugh Alderson, der während der Corona-Pandemie die Catering-Initiative „Food that’s left“ins Leben gerufen hat. Verwendet werden fast ausschließlich von Supermärkten entsorgte Lebensmittel, die noch genießbar sind. In den neunzig Minuten vor der einstündigen Mittagspause wird das Essen von wechselnden Ausbildungsgruppen unter Anleitung des gelernten Kochs zubereitet. „Alderson hat selbst zahlreiche Schulprojekte durchgeführt und kann somit praktische Tipps für das Kochen mit Kindern und Jugendlichen, die Etablierung des gemeinsamen Kochens und Essens in der Schule sowie Informationen zur tatsächlichen Haltbarkeit und Verwendung von Lebensmitteln, die das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits überschritten haben, geben. Das gemeinsame Kochen ist somit Teil der Ausbildung, das die jungen Lehrkräfte idealerweise in die Schulen tragen“, berichtet Michael Sach, Sprecher des Klimarates des Studienseminars.

„Wir haben es in der Hand“, das ist das Motto des klimadidaktischen Schwerpunkts. „Neben der Theorie wollen wir auch konkrete Maßnahmen vermitteln“, erläutert der Seminarleiter Dr. Achim Schröder. Dafür hat das Studienseminar viele der Ausbildungsmodule so überarbeitet, dass 20 Prozent der Ausbildungszeit für Klimadidaktik verwendet werden soll. „In Hessen ist dieser Ansatz bisher einmalig“, so Sach.

sts-bv.de/handlungskompetenzen-im-bereich-bne/

foodthatsleft.de

Titelbild: Koch Hugh Alderson mit der angehenden Lehrerin Patricia Schleich beim Kochen von Essen aus geretteten Lebensmitteln.

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