Ab Sommer flächendeckend
Ab dem neuen Schuljahr gibt es an allen Grund- und Sekundarschulen im Wetteraukreis Schulsozialarbeit. Im Jahr darauf geht es mit den Gymnasien und Berufsschulen weiter. Dies teilt der Wetteraukreis jetzt in einer Presse-Info mit.

Der flächendeckende Ausbau der Schulsozialarbeit im Wetteraukreis hat demnach ab dem Schuljahr 2017/18 begonnen. Dafür sei der Wetteraukreis in vier Regionen unterteilt worden, mit insgesamt zwölf Schulverbünden. Zu jedem Schulverbund gehört mindestens eine Sekundarstufe-1-Schule, der mehrere umliegende Grundschulen zugeordnet sind.
Schulsozialarbeit mit festem Schlüssel
Der Personalbedarf richtet sich laut der Presse-Info nach einem festen Schlüssel. Für je 1000 Grundschülerinnen und -schüler gibt es zwei volle Stellen, für 1000 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 (mittlerer Bildungszweig) beläuft sich die Personalbemessung auf 0,75. „Damit haben wir eine Basis geschaffen, die durch die Schule selbst weiter ausgebaut werden kann“, erläutert Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch (SPD).
Bewährtes System
In den vergangenen Jahren habe sich das System bewährt. Dabei seien Teams aus Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern gebildet worden, die ihren Sitz an der weiterführenden Schule haben und von dort die Grundschulen in Form von Sprechstunden sowie Projektarbeit vor Ort versorgen.
An den Start gingen vor zwei Jahren die Schulverbünde: Gedern/Hirzenhain, Büdingen/Kefenrod, Altenstadt/Limeshain, Butzbach, Nidda und Ortenberg. Im vergangenen Jahr kam als siebter Schulverbund die Stadt Karben dazu, die bereits vorher eigene Sozialarbeiterinnen und -arbeiter an Schulen beschäftigte. Zum kommenden Schuljahr beginnen folgende Schulverbünde: Wölfersheim, Münzenberg, Rockenberg, Dorheim, Echzell, Reichelsheim, Friedberg Teil 1, Wöllstadt, Niddatal/Florstadt, Friedberg Teil 2, Rosbach, Bad Nauheim/Ober-Mörlen und Bad Vilbel.
RDW macht die Schulsozialarbeit
Auf die Ausschreibungen, die auf zwei Lose verteilt waren, haben insgesamt drei Bieter Angebote eingereicht, die der Kreis in einem aufwändigen Auswahlverfahren ausgewertet habe. Den Zuschlag erhielt der Träger RDW aus Friedberg, der auf eine langjährige Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Sozialarbeit zurückblicken könne. Auf Empfehlung von Becker-Bösch habe der Kreisausschuss jetzt den Auftrag vergeben. Das Gesamtvolumen beträgt 5,2 Millionen Euro, der Vertrag läuft vier Jahre.
Neutrale Vertrauenspersonen
„Mit der Konzeption von Schulsozialarbeit an Schulen stellt sich der Wetteraukreis seiner Verantwortung, was die Schaffung von nachhaltigen guten Rahmenbedingungen für Bildung und Erziehung junger Menschen im Wetteraukreis anbelangt“, betont Becker-Bösch. Ansprechpartner der Schulsozialarbeit seien in allererster Linie die Schülerinnen und Schüler, aber auch deren Eltern sowie Lehrkräfte. Schulsozialarbeiter bauten Brücken: zwischen den Schülern, bei Problemen in der Schule, in der Familie, aber auch in der Kommunikation mit Klassenkameradinnen und -kameraden. Sie sind unabhängig von den Lehrkräften oder der Schulleitung und können so neutrale Vertrauenspersonen sein.
„Ausbau geht weiter“
„Ich bin froh, dass wir damit den Ausbau der flächendeckenden Schulsozialarbeit an Grund- und Sekundarschulen abgeschlossen haben. Damit werden wir uns aber noch nicht zufrieden geben. Im nächsten Jahr geht es weiter mit der Einführung der Schulsozialarbeit an reinen Gymnasien und Berufsschulen“, sagt Becker-Bösch.