Salzkiste

Indoor-Spielplatz lockt

Von Elfriede Maresch

Triefnasse Spielplätze, ungemütliches Wetter: jetzt im Herbst such junge Familien oft nach einer Alternative zum Nur zu Hause-Spielen. Da lohnt eine Fahrt nach Bad Salzhausen zur Salzkiste in der Justus von Liebig-Therme. Sieben Tonnen Salz sind auf der großzügigen Grundfläche im dortigen Indoor-Spielplatz der Salzkiste verteilt, ein feiner Salznebel liegt in der Luft.

Zwei befreundete Familien sind gerade zum Spielen hier. Bei den beiden dreijährigen Jungen ist das Thema Baustelle angesagt. Der eine wühlt mit einer Holzwalze eine Zubringerstraße, der andere schaufelt mit einem Frontlader eine immer tiefere Grube. „Das gibt eine Höhle und einen Berg“ sagt er ganz vertieft. Ein Baby krabbelt herum, will das Salz festhalten, lacht, wenn es durch seine Hand rieselt. Zwei junge Väter mit viel Spielerfahrung aus den eigenen Kinderzimmern haben das Konzept der Salzkiste erdacht: Oliver Repp, Leiter der Therapieabteilung an der Justus von Liebig-Therme, und Lars Schmidt, Fachbereichsleiter für Finanzen in der Stadtverwaltung. Dabei wollen sie Spielwert und Gesundheitsförderung miteinander verbinden unter dem Motto „Spielerisch Luft holen“.

Gut gegen den winterlichen Husten

Schmidt hatte in Hanau eine vergleichbare Salzgrotte kennengelernt. Der Aufenthalt dort hatte seinem kleinen Sohn bei einer Atemwegserkrankung geholfen. In der Region hatte er erfolglos nach Ähnlichem gesucht. Im Gespräch mit Repp kam der Plan auf, einen ehemaligen Gymnastikraum als Salz-Spielraum einzurichten. Dabei ließen sich die beiden Väter von Kinderarzt Dirk Brunnemann beraten. Der Bezug zu Bad Salzhausen war Schmidt und Repp wichtig: Sole aus der Södergrundquelle wird in einer zweiprozentigen Konzentration in ca. 20 Mikrometer kleinen Tröpfchen vernebelt, die tief in die oberen Atemwege eindringen, befeuchtend und schleimlösend wirken. So tut der Aufenthalt in der Salzkiste nicht nur in der winterlichen Husten- und Schnupfensaison gut. Er ist auch günstig für Kinder und Erwachsene mit häufigen Bronchitisinfektionen, Pseudokrupp, Asthma und ähnlichen Atemwegserkrankungen. Günstig wirken sich Salz und Solenebel aber auch bei Allergien und Hauterkrankungen aus, so bei Neigung zum Heuschnupfen, Hausstaub- und Pollenallergien, Neurodermitis und Schuppenflechte. Kinderarzt Brunnemann konnte auf Nachfrage Repps und Schmidts versichern, dass der Solenebel in der Luft selbst kleinen Kindern gut tut. Auch das Spielen im Salz am Boden ist völlig unproblematisch, wenn es die Kinder nicht in riesigen Mengen schlucken – schon der Geschmack hält davon ab.

Einfallsreich haben die beiden Väter die Salzkiste ausgestattet. Es gibt ein Häuschen, zwei gut ausgestattete Kinderküchen, ein niedriges Klettergerüst mit schiefer Ebene zum Balancieren, Baustellenfahrzeuge aus Holz, Tastspiele an den Wänden und für Babys einen speziellen salzfreien Krabbelbereich. Repp und Schmidt: „Hier sollen Kinder intensiv spielen können. Motorik, Tastsinn, Fantasie werden angeregt.“

Angenehm temperiert

Für die Erwachsenen gibt es Hängesessel, eine Familienliege. Auch sie sollen einen entspannten gesundheitsfördernden Aufenthalt genießen. „Wir könnten uns abendliche Entspannungsangebote für Erwachsene vorstellen, etwa den Einsatz von Klangschalen, wie sie in der Salzgrotte angeboten werden“ meinen Schmidt und Repp. Die Eintrittspreise sind familienfreundlich, für Kinder unter vier Jahren kostenlos. Offen ist der Raum die ganze Woche, auch sonn- und feiertags von 9 bis 18 Uhr, Tickets können online gebucht werden über bad-salzhausen.de/therme. Noch ein Tipp der beidenväter: „Die Salzkiste ist angenehm temperiert, Kinder sollten nicht zu warm angezogen sein.

Empfehlenswert ist eine Aufenthaltsdauer von einer Stunde. Aus hygienischen Gründen müssen Straßenschuhe im Vorraum abgelegt werden, aber an der Kasse gibt es weiße Baumwollsocken in mehreren Größen. Dann kann es losgehen mit dem Spielen im Salz!“

Titelbild: Auch Erwachsene können da nicht widerstehen: Vergnügt beteiligt sich Niddas Bürgermeister Hans-Peter Seum an den Buddelspielen im Salz. (Foto: Elfriede Maresch)

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