Radverkehrsplan

Schwachstellen in der Wetterau

Das Büro Cooperative hat den Radverkehrsplan des Wetteraukreises fortgeschrieben und zahlreiche Verbesserungsvorschläge gemacht. Der Plan ist jetzt im Internet veröffentlicht worden, um über Schwachpunkte im Wetterauer Radverkehrsnetz zu diskutieren.

Fahrrad gewinnt an Bedeutung

Kreisbeigeordneter Matthias Walther (CDU) sieht noch viel Potenzial für den Radverkehr im Wetteraukreis. „Nicht nur in touristischer und sportlicher Hinsicht, auch für den Alltagsverkehr kann das Fahrrad künftig an Bedeutung gewinnen“, wird er in einer Pressemitteilung des Wetteraukreises zitiert. Bislang gibt es fast 1.200 Kilometer ausgeschilderte Radwege kreuz und quer durch den Landkreis. Allerdings sind diese ausgeschilderten Radwege vor allem Wirtschaftswege für die Landwirtschaft und bieten nur selten direkte Verbindungen. Zu Erntezeiten muss damit gerechnet werden, dass die Wege nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen.

„In Teilen ist die Verkehrsführung nicht für den Radverkehr optimiert. Wo die Schwachstellen sind, das wurde jetzt in der dritten Fortschreibung des Radverkehrsplanes durch das Fachplanungsbüro Cooperative aus Reinheim offengelegt. Dr. Wulf Rüthrich, der schon am ersten Radverkehrsplan 1993 gearbeitet hat, ist ein profunder Kenner der Radwegesituation im Wetteraukreis. Im Rahmen der Bearbeitung wurde das gesamte bestehende, ausgeschilderte Radroutennetz befahren und auf vorhandene Mängel- und Schwachstellen der Strecken hin untersucht“, berichtet der Kreis.

Verkehrsdezernent Matthias Walther (links) bei der Übergabe des Radverkehrsplans mit Peter Hünner, Fachstelle 4.1.1 Strukturförderung . (Fotos: Wetteraukreis)

Schnellweg „Kurze Wetterau“

Der Zustand der Radwegweisung wurde erhoben sowie die Radabstellanlagen an öffentlichen Einrichtungen, Haltestellen und Bahnhöfen ermittelt. „Unser Ziel ist es, das kreisweite Radwegenetz für den Alltagsradverkehr attraktiver zu machen und die Nutzung des Fahrrades für kurze Strecken in unserer täglichen Mobilität zu steigern“, nennt Verkehrsdezernent Matthias Walther das Ziel.

In der Neukonzeption wurden unter anderem Vorschläge gemacht, um Lückenschlüsse zu schaffen und neue Radwege entlang klassifizierter Straßen zu bauen. Aber auch die Herausnahme paralleler Strecken oder Radwegeführungen über Umwege werden thematisiert. Zudem beinhaltet die Neukonzeption des Radverkehrsplans auch die Planung der Raddirektverbindung „Kurze Wetterau“ zwischen Bad Vilbel und Butzbach.

„Die Kurze Wetterau wird allerdings kein Radschnellweg nach dem Vorbild der von Darmstadt nach Frankfurt geplanten Express-Radroute. Wir wollen keinen neuen Radweg bauen, sondern die vorhandenen Wege nutzen, vorhandene Lücken schließen oder fehlende Verbindungen schaffen, um möglichst effizient zwischen Butzbach, Ober-Mörlen, Bad Nauheim, Friedberg, Wöllstadt, Karben und Bad Vilbel bis ins Rhein-Main-Gebiet pendeln zu können“, sagt Kreisbeigeordneter Matthias Walther.

Insgesamt schlägt der Radverkehrsplan für den Wetteraukreis über hundert Maßnahmen vor, um Mängel- und Schwachstellen zu beseitigen, die das Radwegenetz insgesamt verbessern und Lücken schließen. Walther: „Das ist ein großes Rad, an dem wir drehen und bei dem wir nicht nur die kreiseigenen Kommunen, sondern auch Land und Bund als maßgebliche Baulastträger mit ins Boot holen müssen. Die Umsetzung des Radverkehrsplans für den Wetteraukreis erfordert einen langen Atem. Wir werden anhand einer Prioritätenliste mit den wichtigsten Maßnahmen beginnen. Bei anstehenden Projekten des Wetteraukreises wird die Maßnahmenliste des Radverkehrsplans Berücksichtigung finden.“

Der Wetterauer Radverkehrsplan steht hier radverkehrsplan

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