Die App
Wie kein anderer hat Peter Kurzeck (Foto) seine mittelhessische Heimat auf wunderbare Art beschrieben. Der 2013 im Alter von 70 Jahren verstorbene Autor zog nach der Vertreibung aus Tachau (Mähren) 1946 mit seiner Mutter und Schwester nach Staufenberg (Kreis Gießen), wo er bis zu den siebziger Jahren lebte. Der vielfach geehrte Erzähler und Maler, der später nach Frankfurt/Main und dann nach Uzès in Frankreich zog, hat in seinen Romanen (beispielsweise in „Vorabend“) und Hörbüchern (unter anderem in „Ein Sommer, der bleibt“) Staufenberg und Umgebung ein literarisches Denkmal gesetzt. Jetzt gibt es eine Peter-Kurzeck-App, die kürzlich in Anwesenheit zahlreicher Gäste vorgestellt wurde, berichtet die Pressestelle des Landkreises Gießen.
Seine Erinnerungen werden lebendig
„Peter Kurzeck war ein wunderbarer Erzähler“, unterstrich Landrätin Anita Schneider bei der Vorstellung der Web App. „Er erzählte Geschichten aus seinem Leben, seiner Kindheit und Jugend. Seine Erinnerungen wurden vor Ort für die Zuhörerinnen und Zuhörer lebendig,“ so die Landrätin weiter. Mehrere tausend Seiten Literatur und mehr als fünf Stunden mündliche Erzählung widmete Peter Kurzeck dem Ort seiner Zeit als junger Mensch.
Die Seite peter-kurzecks-wege.de kann am heimischen PC oder vor Ort auf dem Smartphone oder Tablet aufgerufen werden. Dort sind auf einer Karte zwölf Standorte mit einer Amsel gekennzeichnet, an denen man sich auf Spuren des Schriftstellers begeben kann. An diesen Punkten können Nutzer Auszüge aus Kurzecks Werk lesen oder ihn sprechen hören. Noch vor Ort lebende Figuren aus seinen Romanen kommen in Ton- und Filmdokumenten ebenso zu Wort wie Zeitzeugen (beispielsweise Roland Heger oder Hans Fink), die ihre ganz eigene Geschichte wiedergeben.
Mobile Literaturausstellung
Ausgehend von dem literarischen Werk haben Prof. Jörg Döring von der Universität Siegen und der Lokalhistoriker Volker Hess, ebenfalls Universität Siegen, die Web App im Auftrag der Stadt Staufenberg entwickelt. Unterstützt wurden sie durch die Staufenberger Heimatvereinigung, den Verein Region Gießener Land, die Peter-Kurzeck-Gesellschaft und die Sparkassenstiftung. Das Projekt wurde vom Leader-Förderprogramm der Europäischen Union mit rund 34 000 Euro gefördert. Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller dankte dem engagierten Team und hob hervor, dass das kulturtouristische Konzept der Peter-Kurzeck-App weltweit einzigartig sei: „Es ermöglicht eine mobile Literaturausstellung.“
Die App soll aber nur der erste Schritt sein, um den Kulturtourismus in der Region zu fördern. Landrätin Anita Schneider hat eine Machbarkeitsstudie zur möglichen touristischen Erschließung des Lumdatals als Künstlertal auf den Weg gebracht. Denn auch andere Künstler wie der Bildhauer und Maler Wilhelm Heidwolf Arnold (Allendorf/Lumda) haben hier ihre Spuren hinterlassen. „Zauberhafte Landschaften und ein tolles Tal haben viele, aber mit einem literarischen, künstlerischen Ansatz kann das Lumdatal ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen“, brachte es Bürgermeister Gefeller auf den Punkt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihr Bericht über Peter Kurzeck enthält einen Fehler: Der Geburtsort Tachau liegt nicht in Mähren, sondern an der Westgrenze der Tschechischen Republik (Böhmerwald) zwischen Pilsen und etwa Weiden in der Oberpfalz , während Mähren im Osten der Tsch. Rep. liegt
Die Stadt nennt sich heute Tachov.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Wettengel
Bergstr. 21
96191 Viereth-Trunstadt