MIT WOLF BIERMANN

Arbeitsstelle Holocaustliteratur lädt ein

Am Freitag, den 29. September um 19 Uhr lädt die Arbeitsstelle Holocaustliteratur herzlich zu ihrem 25-jährigen Jubiläum in die Kongresshalle in der Südanlage 3 in Gießen ein. Der Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann und der Künstler Klaus Steinke werden durch ihre Beiträge den Abend mitgestalten.

Veranstaltung in der Kongresshalle

Zur Feier des langjährigen Bestehens wird es Grußworte von Prof. Dr. Sascha Feuchert, Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, Prof. Dr. Katharina Lorenz, Vizepräsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen, und Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg, Vorsitzender des Fördervereins der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, geben, kündigt die Arbeitsstelle Holocaustliteratur an. Die Veranstaltung wurde vom ursprünglichen Veranstaltungsort, dem Herrmann-Levi-Saal, in die Kongresshalle verlegt. Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung ist jetzt ausverkauft.

Gedenken an Jizchak Katzenelson

Wolf Biermann (Foto: Thorsten Jander)

In den Ledergriff eines Koffers eingenäht oder in Flaschen vergraben: Auf hauchdünnem Papier hielt der polnisch-jüdische Dichter Jizchak Katzenelson (1886–1944) seine gewichtigen jiddischen Verse fest. Sein Poem „Dos lied vunem ojsgehargetn jidischn volk“, das er im Sonderlager im französischen Vittel schrieb, erzählt vom elenden Sterben und dem erbitterten Widerstand der Warschauer Gettokämpfer:innen, zu denen er selbst einst gehörte. Katzenelson konnte dem Tod in Auschwitz nicht entrinnen, sein Werk aber überdauerte den Krieg. Wolf Biermann, dessen Vater Dagobert ebenfalls im Widerstand gegen die Nationalsozialisten kämpfte und in Auschwitz ermordet wurde, übersetzte Katzenelsons Poem „Großer Gesang vom ausgerotteten jüdischen Volk“ 1994 in die deutsche Sprache und vertonte seine Nachdichtung.

„Katzenelson-Turm“ wird übergeben

Zum Jubiläum der AHL wird er das einzigartige Zeugnis Katzenelsons vorstellen und zudem einige seiner Lieder live darbieten, um den Abend musikalisch abzurunden. Ein weiterer Höhepunkt des Abends wird die Übergabe des Kunstwerks „Katzenelson-Turm“ an die Arbeitsstelle Holocaustliteratur durch den Künstler Klaus Steinke sein. Steinke hat bereits 2018 der Arbeitsstelle Holocaustliteratur sein Kunstwerk „Überschreibungen“ als Schenkung übergeben.

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