Benefizausstellung

Tomaten-Fotos helfen Mali

Verwachsen und verschrumpelt sind die Tomaten, die Karin Günther-Thoma fotografiert hat, ganz anders als die genormten Früchte aus dem Supermarkt. Sie hat die skurril geformten Nachtschattengewächse so ins Licht gerückt, dass ihre eigenwilligen Konturen betont werden. Die so ungewöhnlichen wie erstaunlichen Fotografien verkauft sie zu Gunsten eines Bildungsprojektes in Mali.

Königin des Paradiesapfels

Es war das, was man Schneeballeffekt nennt: Karin Günther-Thoma hatte ein ungewöhnlich geformte Tomate fotografiert. Es sprach sich herum. Sie wurde auf die „Tomatenkönigin“ des Offenbacher Marktes aufmerksam gemacht, eine Händlerin, die sich auf Tomaten spezialisiert hat. Karin Günther-Thoma nahm zu der Tomatenfrau Kontakt auf und die ließ sie alle die Tomaten ablichten, die ganz, ganz anders aussehen, als die genormten Holland-Tomaten aus dem Supermarkt. So entstand die „Freakshow“ der Paradiesäpfel. Die Bilder zeigen „viel, viel mehr als Tomaten“, sagte die Künstlerin Dagmar Hirsch-Post in ihrer Laudatio bei der Ausstellungseröffnung am Samstag, 28. Januar 2017.


Auf die Idee, das Bildungsprojekt „Häuser der Hoffnung – Schulbildung für Afrika“ zu unterstützen, wurde Karin Günther-Thoma durch Prof. Dr. Mamadou Diawara vom Ethnologischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt gebracht, als sie auf der Suche nach einem unterstützenswerten Projekt war. Der 2004 gegründete Verein setzt sich für die Schul- und Berufsausbildung von Mädchen und für die Verbesserung der Einkommensverhältnisse von Frauen in Mali ein. Aissé Touré aus Mali stellte während der Ausstellungseröffnung ihr Heimatland und das Bildungsprojekt vor. Zwei Drittel aller Jugendlichen in Mali sind ganz oder nahezu Analphabeten, sagte sie. Mädchen besuchen gar nicht die Schule oder verlassen sie vor der 7. Klasse.

Jüngstes Projekt von „Häuser der Hoffnung“ sind kleine Sonnen. „Little Sun“ nennt der Künstler Olafur Eliasson seine kleinen (zwölf Zentimeter Durchmesser) LED-Lampen, deren Form an eine Sonnenblume erinnert. Diese Lampen werden mit Sonnenlicht aufgeladen und leuchten bis zu fünf Stunden. In ihrem Licht können Schüler abends lesen und lernen. Den Erlös aus ihrer Ausstellung spendet Karin Günther-Thoma in dieses Projekt. Die Form der „Little Sun“ erinnert an Bilder von gelben Tomaten, die sie aufgenommen hat.


Die Ausstellung ist in der Ladengalerie in der Fuhrstraße 2 in 61191 Rosbach-Ober-Rosbach zu sehen. Sie ist freitags, samstags und sonntags von 17 bis 19 Uhr geöffnet sowie nach Vereibarung unter Telefon 06003/487, mobil 0151 581 00 584, E-Mail kaguetho@arcor.de.

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