Literarisches Zentrum

Fest für Bücherfreunde in Gießen

von Jörg-Peter Schmidt

Ein Krimi, bei dem es um ein Bild des italienischen Malers des Frühbarock Caravaggio geht, gehört zum Herbstprogramm des Literarischen Zentrums Gießen (LZG), das Janine Clemens und Christina Hohenemser vorstellten. Das ist aber nur einer der Highlights in dem Terminkalender. Von Oktober bis Dezember 2021 werden unter anderem Leichte Sprache, Aufarbeitung historischer Vorgänge und eine Podiumsdiskussion über den heutigen Antisemitismus geboten. Namhafte Autorinnen und Autoren treten auf.

Im „Türmchen“ am Marktplatz in Gießen zogen Clemens und Hohenemser zunächst eine positive Bilanz des LZG-Sommerprogramms 2021. Seitens des Literarischen Zentrums war man froh, dass die Veranstaltungen in Präsenzform stattfinden konnten. Dies wird auch in den kommenden Monaten der Fall sein, dann allerdings nach dem 2-G-Modell, wonach der Einlass zu den Veranstaltungen nur für vollständig Geimpfte und Genesene möglich ist.

Thema Leichte Sprache zum Auftakt

Bereits am 6. Oktober präsentiert Kristof Magnusson Literatur in einfacher Sprache. (Foto: Sebastian Schramm)

Bereits am Mittwoch, 6. Oktober erfolgt die nächste Lesung: Sie beginnt um 19 Uhr in der Aula des Landgraf-Ludwigs-Gymnasium (LLG) in der Reichenberger Straße 3 in Gießen. (Eintritt frei). In der Ankündigung des  Literarischen  Zentrums  ist darüber zu lesen: „Im Jahr 2016 und 2018 hat das Literaturhaus Frankfurt etwas Neues probiert. Das Literaturhaus hat 13 Autorinnen und Autoren eingeladen, Geschichten in Einfacher Sprache zu schreiben. Einfache Sprache ist wichtig, damit alle Menschen die gleichen Informationen haben. Dafür haben sie zehn Regeln aufgestellt. Zum Beispiel wollten sie einfache Wörter benutzen und einfache Sätze schreiben. Sie waren der Meinung: Oft ist gute Literatur ganz einfach. Das Buch mit den Geschichten heißt LiES. Das Buch. Auch Autor Kristof Magnusson findet Einfache Sprache wichtig – deswegen hat er sogar zwei spannende Geschichten geschrieben. Sie handeln von zwei Kriminalfällen.“ 

In der ersten Geschichte, »Das Hotel am See«, geht es um den Tod eines bekannten Politikers. Die zweite Geschichte, »Die billige Wohnung«, handelt von einer Frau, die sich über ihre neue, günstige Wohnung freut. Doch dann erfährt sie, dass die frühere Bewohnerin dort ermordet wurde. 

Caravaggios Schatten

Im Rahmen des Krimifestivals rezitiert am Donnerstag, 14. Oktober  (19 Uhr, Hermann-Levi-Saal, Rathaus in Gießen)  Bernhard Jaumann aus seinem Roman „Caravaggios Schatten“.  Dabei handelt es sich um eine höchst  spannende Geschichte:   Jaumann führt den Protagonisten, Kunstdetektiv Rupert von Schleewitz, an einen mysteriösen und zugleich skurrilen Fall heran: Die Wahnsinnstat ereignet sich in der Gemäldegalerie von Schloss Sanssouci, als von Schleewitz‘ alter Schulfreund Alban Posselt in dessen Begleitung das Caravaggio-Gemälde – den »Ungläubigen Thomas« – mit einem Messer durchsticht. Die Frage nach dem Motiv bleibt ungeklärt, denn der Attentäter schweigt…

Moderatorin im Rathaus ist Heidrun Helwig (Gießener Anzeiger). Eintritt: 10 Euro, ermäßig 8 Euro, LZG-Mitglieder: 6 Euro.

Düstere Historie wird thematisiert

Soweit also Informationen über die beiden Termine, die schon bald stattfinden. In kürzerer Form erfolgen nun Erläuterungen über die weiteren Veranstaltungen, über die der „Landbote“ in den nächsten Wochen noch ausführlich und rechtzeitig berichten wird.

Isabel Bogdan stellt ihren Roman  „Laufen“  vor. (Foto: Heike Blenk) 

Am 23. Oktober wird um 18 Uhr im Hermann-Levi-Saal (Rathaus in Gießen) das Stadtbibliotheksprojekt   „Ich.Morgen“ abgeschlossen (auch Rathausvorplatz in Gießen und in der Bibliothek im Rathaus.) Am Mittwoch, 3. November um 19.30 Uhr stellt Isabel Bogdan im Kaufhaus der Jugendwerkstatt (Alter Krofdorfer Weg 4 in Gießen) ihren  neuen  Roman  „Laufen“  vor. Es geht um eine Frau, die  durch das sportliche Laufen ihren Lebenstakt wiederfindet.

Am Donnerstag, 18. November (19 Uhr, Kulturzentrum „Prototyp“) liest Verena Keßler aus ihrem Debütroman „Die Gespenster von Demmin“. Thematisiert wird ein furchtbares Kapitel in der Geschichte der  mecklenburgischen  Stadt Demmin: Dort fand Ende des Zweiten Weltkriegs der größte Massensuizid der deutschen Geschichte statt. 

Podiumsgespräch über Antisemitismus

Antisemitismus heute: Darum geht es in einer von Prof. Dr. Sascha Feuchert moderierten Podiumsdiskussion am Mittwoch, 1. Dezember um 19 Uhr im Margarete-Bieber-Saal in der Ludwigstr. 34 in Gießen. An der Podiumsdiskussion nehmen noch teil: die Journalistin Jo Glanville aus England und die Schriftstellerin Olga Grjasnowa (Aserbaidschan).

Carsten Henn liest aus „Der Buchspazierer“. (Foto: Mirko Polo)

Abgeschlossen wird das Herbstprogramm am Donnerstag, 16. Dezember 2021 (19 Uhr) in der Evangelischen Kirche Kirchberg (Lollar-Ruttershausen). Carsten Henn liest in  weihnachtlicher  Atmosphäre  aus seinem Roman „Der Buchspazierer“. Es geht um den Zauber und die Macht der Bücher.  

Das Programm, über das Janine Clemens und Christina Hohenemser berichtete, dürfte auf großes Interesse stoßen. Man sollte sich rechtzeitig um Tickets kümmern. Detaillierte Informationen über die Veranstaltungen findet man unter lz-giessen.de 

In früheren Räumen der Stadtbücherei (hinter der Kongresshalle) in Gießen hat das LZG sein Büro eingerichtet. (Foto: Jörg-Peter Schmidt)

Anmeldungen sind möglich:  Per E-Mail unter anmeldung@lz-giessen, auch noch über das Kartenreservierungs-Tool auf www.lz-giessen.de  –  persönlich über das LZG-Büro (Mo, Di und Do zu den Öffnungszeiten) oder  persönlich über die Tourist-Info Gießen (Schulstraße 4, Gießen).

Titelbild: Janine Clemens (links) und Christina Hohenemser stellten das Programm des Literarischen Zentrums Gießen (LZG) für den Herbst vor. (Foto: Jörg-Peter Schmidt) 

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