Nach Feierabend Liebe
Von Petra Ihm-Fahle
Die Butzbacher Medizinerin Lily Konrad (Foto) hat eine Trilogie romantischer Liebesromane geschrieben. Drei Frauen haben Beziehungen zu einem bestimmten Mann. Schlüsselszenen aus ihren Werken las sie jetzt in der Buchhandlung Rühs in Bad Nauheim.
Sie liebt bunt schillernde Geschichten
Lily Konrad wird oft gefragt, wie sie auf ihre Ideen kommt. „Da sage ich: ‚Die Ideen kommen zu mir’“, erzählte sie dem Publikum in Bad Nauheim, das sie jetzt mit ihrer Liebesroman-Trilogie fesselte. Ort war die Buchhandlung Rühs, deren Inhaberin Kirsten Rühs gern heimischen Schriftstellern eine Bühne bietet. Am liebsten möge sie bunt schillernde Geschichten, schilderte Konrad weiter, die an ihren Werken arbeitet, wenn sie in ihrem wissenschaftlichen Hauptberuf Feierabend hat. Lange wünschte sich die 57-jährige aus Butzbach, über drei unterschiedliche Frauen zu schreiben, wobei sie bei der Umsetzung rasch feststellte: „Alle hatten etwas gemeinsam, die Beziehung zu einem bestimmten Mann. Plötzlich war er die Hauptperson.“ Nach und nach entstanden drei Bände, aus denen sie nun Schlüsselszenen las. In Teil eins, „Staub von den Sternen“, geht es zunächst um Ulrike, die in der Buchhaltung einer Kosmetikfirma arbeitet und von einem Partner und einer Familie träumt. Männlicher Held ist der attraktive Robin, der leichtes Spiel beim weiblichen Geschlecht hat und für den sich zu Ulrikes Leidwesen auch zwei weitere Protagonistinnen interessieren.
Die Figuren kommen um die Ecke und sagen „Hallo“
Nachdem die Autorin „Staub von den Sternen“ abgeschlossen hatte, wollte sie sich mit einer anderen Thematik befassen, doch die Figuren kamen „immer wieder um die Ecke und sagten ‚Hallo’“. Insbesondere „Filou“ Robin schob sich bei „Was andere nicht haben“ wieder in den Vordergrund – diesmal muss er eine Unternehmenskrise bewältigen. Dabei kommt es erneut zu amourösen Verwicklungen. „Als Band zwei zu Ende war, hatte ich das Gefühl, fertig mit der Geschichte zu sein“, so Konrad. Ihre Leserinnen hätten es allerdings anders gesehen, worauf sich die Schriftstellerin an „Diesseits der Unendlichkeit“ machte. Mit „1001 Angst“ verfasste sie auch einen vierten Roman, diesmal aber einen Thriller.
Musik vom „Sternentramper“
Konrad, die Medizin und Informatik studierte, schrieb schon als Kind, zunächst aber nur für Freunde. 2013 veröffentlichte sie erstmals beim Titus Verlag (Wiesbaden). Während ihres unterhaltsamen Vortrags wurde sie durch “Sternentramper“ René Weicherding aus Hanau musikalisch begleitet. Der 33-jährige beeindruckte mit feurigem Gitarrespiel und gefühlvollen Texten. Wie er dem Neuen Landboten erklärte, tritt er oft mit Band oder Ensemble bei Konzerten und Festen auf, spielt aber auch gern in ruhigerem Rahmen bei Lesungen. „Das passt, denn ich lege einen starken Fokus auf Lyrik und Wortkunst.“ Das Auditorium hatte viel Freude beim Zuhören und applaudierte herzlich für den gelungenen Abend.