Lesung

Solidarität gegen Hass

Sehr gute Resonanz finden die Veranstaltungen des Literarischen Zentrums Gießen (LZG). Es handelt sich um einen im November 2009 gegründeten Verein zur Pflege und Förderung der literarischen Tradition und Kultur der Universitätsstadt Gießen und ihrer Region. Nächster öffentlicher Termin des LZG ist am Dienstag, 29. Juni 2021 (19.30 Uhr). Shida Bazyar stellt ihren aktuellen Roman „Drei Kameradinnen“ vor, der bei der Leserschaft und den Medien großes Interesse findet.

Beispielsweise in der aktuellen Ausgabe des  „BÜCHERmagazins“ spricht die Schriftstellerin in einem Interview über ihre  Abscheu gegen Rassismus, der als Thema auch ihren Roman prägt. 

Die Lesung am 29. Juni findet als digitaler Livestream über YouTube statt. Den Link findet man vor Beginn der Lesung auf der Homepage des Literarischen Zentrums. Der Zugang ist kostenfrei, wie das LZG in der Vorankündigung mitteilt.

Wie man Hass und Hetze entgegnet

Zum Inhalt des Romans, der bei  Kiepenheuer & Witsch  erschienen ist: Die drei Freundinnen Hani, Kasih und Saya sind in derselben Siedlung aufgewachsen und fühlen sich einander seitdem tief verbunden. Als sie sich Jahre später wiedertreffen, wird ihnen bewusst, wie sehr ihr Alltag geprägt ist von den missbilligenden Blicken, die man ihnen zuwirft, und den abweisenden Kommentaren, denen sie aufgrund ihrer Herkunft ausgesetzt sind. Am Beispiel der drei Frauen wird gezeigt, dass sich Hetze und Hass, die in Form von Rassismus und rechter Gewalt allgegenwärtig sind, auch mit Solidarität und Vertrauen begegnen lässt. Bazyar verfolgte, unter anderem durch das bewusste Fiktionalisieren des NSU-Prozesses, das Ziel, ihre Leser*innen zur Auseinandersetzung mit den Themen ihres Buches anzuregen.

Leser werden hin- und hergerissen

»Ich wollte mit meinem Buch keine Serviceleistung machen, ich wollte es niemandem abnehmen sich damit zu beschäftigen«, so die Autorin in einem Interview mit „zwischen/miete nrw“. Laut Pierre Jarawan gelang ihr »ein kluger und wichtiger Roman, der einem beim Lesen gleichzeitig über die Wange streichelt und einen Kinnhaken verpasst. Das Erstaunliche ist: Am Ende wünscht man sich mehr von beidem«.

Über die Autorin
Shida Bazyar (Fotoquelle: Tabea Treichel)

Shida Bazyar (*1988) wurde als Kind iranischer Eltern in Hermeskeil geboren. Nach ihrem Studium des Literarischen Schreibens in Hildesheim zog es sie nach Berlin, um dort als Bildungsreferentin und Autorin zu arbeiten. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in Zeitschriften, war Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung und des Klagenfurter Literaturkurses 2012. Drei Kameradinnen ist nach ihrem Debüt „Nachts ist es leise in Teheran“ ihr zweiter Roman. Soweit die Presseankündigung.

Über das Literarische Zentrum

Nachfolgend noch einige Informationen über das LZG, entnommen von der Homepage des Vereins: „Das im Jahr 2009 gegründete Literarische Zentrum Gießen (LZG) verfolgt das Ziel, das literarische Leben der Stadt und des Kreises Gießen u.a. durch Lesungen, Ausstellungen, Festivals, Führungen und Vorträge zu fördern und mit weiteren Impulsen zu versehen. Hier gilt es, die bestehenden Instanzen der Literaturvermittlung (Schulen, Kirchen, Buchhandel, Universität, Stadttheater, Bibliotheken) durch gemeinsame Programme und neue Veranstaltungsformate zu vernetzen und in ihren literarischen Bemühungen zu unterstützen. Das Zusammenwachsen von Stadt und Universität auf dem Feld der Literatur ist dabei ein wichtiges Ziel des Vereins. Zentrales Anliegen ist zudem ein niedrigschwelliger Zugang zur literarischen Kultur, der vor allem durch die Vernetzung sowie zahlreiche Kooperationen erreicht wird. Wichtige Förderer sind u.a. das Kulturamt der Stadt Gießen, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die OVAG und die Gemeinnützige Stiftung der Sparkasse Gießen.“ Vorsitzender ist Prof. Dr. Sascha Feuchert,  Christina Hohenemser ist Stellvertretende Vorsitzende und Nicolaus Webler ist Stellvertretender Vorsitzender. Die Homepageadresse des  LZG ist www.lz-giessen.de

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