Jubiläum im Hessenpark

1975 Förderkreis gegründet

Von Corinna WillführHessenpark

Vor 40 Jahren wurde der Förderkreis Freilichtmuseum Hessenpark gegründet. Das Jubiläum wird am Samstag, 11. Juli 2015, gefeiert.

Was tut der Förderkreis?

Als 1975 der Förderkreis Freilichtmuseum Hessenpark gegründet wurde, gehörten ihm 71 Mitglieder an. Heute sind es mehr als 2800 eingetragene Unterstützer. Was tut der Förderkreis und warum ist er für das Freilichtmuseum wichtig ? Neugierige können sich in persönlichen Gesprächen beim Picknick am Samstag, 11. Juli 2015 informieren oder im Buch „Anregen – Gestalten – Erinnern“ die Geschichte des Vereins – und des Museums nachlesen.

Zwei Beweggründe waren es, die Werner Herr, 1975 Landrat des Hochtaunuskreises, bewegten, die Idee für einen Förderkreis voranzutreiben, der das ein Jahr zuvor eröffnete Freilichtmuseum in Neu-Anspach (Hochtaunuskreis) unterstützen sollte: Weder der Landkreis noch das Land hätten damals den Auf- und Ausbau der heute weit über die Region bekannten Einrichtung alleine vorantreiben können. Spenden aus der Wirtschaft wie der Bevölkerung waren notwendig. Doch nicht alleine die finanzielle Unterstützung war gefragt, sondern auch Menschen, die Interesse daran hatten (und haben) „die Volksbildung im Bereich der hessischen Geschichte zu fördern.“ Eine Aufgabe, die seit nunmehr 40 Jahren nunmehr Förderkreis Freilichtmuseum Hessenpark übernimmt.

Seitdem hat der gemeinnützige Verein Ausstellungen, wissenschaftliche Arbeiten – über Spenden wie Mitgliedsbeiträge – ebenso mitfinanziert wie die Restaurierung oder Anschaffung von Exponaten. „Ein wichtiges Projekt war und ist nach dem Aufbau die Unterhaltung des Hauses aus Gemünden (Wohra) am Marktplatz, das schwerpunktmäßig hessischen Malern vorbehalten ist“, heißt es von der Pressestelle des Freilichtmuseums. Im Jubiläumsjahr sind dort (wie auch auf dem Außengelände) Objekte des Künstlers Sean Henry im Rahmen der „Blickachsen 10“ zu sehen – auch wenn dieser nicht aus Hessen stammt.

Seit 1994 ist Jürgen Banzer, erster Vorsitzender des Förderkreises. Der ehemalige Hessische Staatsminister wünscht sich „weiterhin viele engagierte Menschen als Antriebsmotoren, damit unsere hessische Geschichte auch für die nächsten Generationen erlebbar bleibt.“

Anregen – Gestalten – Erinnern

Wie Professor Dr. Eugen Ernst die Geschichte, das Auf und Ab, die Diskussionen über ein Warum, Wozu oder Womit, im Freilichtmuseum Hessenpark erlebt hat, lässt sich nachlesen. Zum Jubiläum des Förderkreises sind unter dem Titel „Anregen – Gestalten – Erinnern“ die Erfahrungen und Erkenntnisse des Gründungsdirektors des Hessenparks und Ur-Mitglieds des Fördervereins erschienen. Das Buch mit seinen knapp 240 Seiten und zahlreichen Abbildungen und Fotos ist keine „Jubelschrift“, wie sie nur allzu oft anlässlich eines Vereinsjubiläums publiziert wird. Vielmehr gibt es auch dem an Heimat- oder Regionalgeschichte interessierten Leser Anregungen nachzufragen, welche gesellschaftlichen und kulturgeschichtlichen Wandlungsprozesse die Auf- oder Abwertung von Gegenständen einer Epoche – und damit ihrer Erhaltung – beeinflussen. Oder welche Kriterien (Originalität und Möglichkeiten der Rekonstruktion) den Wiederaufbau eines Gebäudes oder auch eines Raumes für eine Präsentation in einem Freilichtmuseum beeinflussen. Weitere interessante Aspekte, die Beiträge des Buches beleuchten: Freilichtmuseen als außerschulische Lernorte und „Bildungs- und Erziehungschancen – auch in den Bereichen „Bildungs- und Erziehungschancen – auch in den Bereichen Handwerk und Brauchtum.“

Unverzichtbar im Museum wie im Förderkreis: die Mitarbeit von Ehrenamtlichen. Heute sind es mehr als 130 Männer und Frauen, die ohne Entlohnung ihre Zeit und ihre Kenntnisse dem Freilichtmuseum zur Verfügung stellen. „Sie übernehmen die Ausstellungsbetreuung, führen als Kompetenzteams ganze Häuser wie die Druckerei am Marktplatz oder das Post- und das Fotohaus“, heißt es auch der Pressestelle. Und noch vieles mehr. „Im Jahr kommen so rund 16.000 Stunden zusammen.“ Zudem noch Geld: So sammelten die Mitglieder des Förderkreises mehr als 40.000 Euro für den Spielplatz gegenüber der Martinsklause. Ein „Fundraising-Projekt“ des stellvertretenden Förderkreis-Vorsitzenden Bernd Zahn.

Interessenten für das Picknick können sich noch unter foerderkreis@hessenpark.de anmelden. Wer es am Samstag nicht schafft: Auch am Sonntag, 12. Juli 2015, ist ein Besuch im Hessenpark besonders lohnenswert: Um 11 Uhr wird im Haus aus Ransbach (Baugruppe Nordhessen) die Ausstellung „Vom Leben geprägt – Porträtaufnahmen und Straßenszenen von Heinz Schlömp“ eröffnet. Außerdem findet am Sonntag, 12. Juli, der Familientag „Gott sei Dank, es ist Sonntag“ in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Dekanat Hochtaunus statt. Und zum Vormerken für junge wie ältere Märchenliebhaber: Am Sonntag, 19. Juli 2015, verwandelt sich das Museum mit Theater, Erzählungen und vielem Mehr rund um die Geschichten der Brüder Grimm in eine verwunschene Welt.

hessenpark.de

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