Inklusion

Europäischer Protesttag

Die Lebenshilfe Wetterau ruft auf, sich für Selbstbestimmung, Barrierefreiheit und eine inklusive Gesellschaft stark zu machen. Der Sonntag, 5. Mai 2024, ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Die Lebenshilfe Wetterau sieht nur wenige Fortschritte und sogar Rückschritte.

Es gibt noch viele Probleme

„Inklusion ist ein Menschenrecht, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) vor nunmehr 15 Jahren verankert wurde. Der Stand der Umsetzung wurde kürzlich erneut überprüft. Das Ergebnis: Deutschland macht in einigen Bereichen weniger Fortschritte bei der Umsetzung von Inklusion als andere Länder im Durchschnitt. Besondere Problemfelder sind die mangelnde Inklusion an Schulen, die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Werkstätten sowie die Unterbringung in großen stationären Wohneinrichtungen“, schreibt die Lebenshilfe Wetterau in einer Pressemitteilung.

„Mit großer Sorge“ bemerkt die Lebenshilfe Wetterau sogar, „dass leider auch im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen keine Fortschritte in Bezug auf Inklusion von Kindern mit Behinderungen zu sehen sind, sondern eher Rückschritte“. Durch einen außerordentlichen Fachkräftemangel und einen eklatanten Mangel an Kindertagesbetreuungsplätzen habe sich die Lage der Inklusion in den Kindertagesstätten im Wetteraukreis zugespitzt. Es komme immer häufiger vor, dass Kinder mit Behinderungen nicht aufgenommen werden.

Kita-Plätze fehlen

„Einrichtungen können keine Integrationsanträge stellen, da Personalmangel und geforderte Gruppenreduzierungen sie daran hindern. Viele lassen sich kreative Lösungen einfallen, um trotz der erschwerten Betreuungssituation auch Kinder mit Behinderungen aufnehmen und betreuen zu können. Dies gelingt glücklicherweise in vielen Fällen mit engagierten Teams in den Kindertagesstätten“, schreibt die Lebenshilfe Wetterau.

In einem Einzelfall sei es leider schon „zum Äußersten“ gekommen: dem Ausschluss eines Kindes mit Behinderung aus der Kindertagesstätte. Der Integrationsplatz sei gekündigt worden. Die Begründungen sind für die Lebenshilfe Wetterau „nicht nachvollziehbar und inakzeptabel“. Dies könne und dürfe nicht die letzte Lösung für alle Beteiligten sein – insbesondere nicht für das Kind.

„Getreu dem Motto ‚Es ist normal verschieden zu sein`‘ sollte es möglich sein, gemeinsam individuelle Lösungen zu finden“, meint die Lebenshilfe Wetterau.

lebenshilfe-wetterau.de

Titelbild: Für die Lebenshilfe Wetterau steht fest: Inklusion fängt bei den Kleinsten an. (Foto: Lebenshilfe/David Maurer)

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