Gottesanbeterin

Mantis religiosa in Hessen angekommen

Wärme und Trockenheit haben die Gottesanbeterin nach Hessen gelockt. Die Fangschrecke, fachmännisch Mantis religiosa genannt, ist normalerweise am Mittelmeer beheimatet. In der Wetterau ist sie in Bad Vilbel entdeckt worden.

Lautloser Jäger

Für Menschen ist die Gottesanbeterin ungefährlich. (Fotos: HLNUG)

„Aufgrund des sehr warmen und trockenen Sommers kann man dieses Jahr mit etwas Glück in Teilen Hessens erstmals eine faszinierende Fangschrecke zu sehen bekommen. Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist eine wärmeliebende, am Mittelmeer beheimate Art, die von der Wärme und Trockenheit des Jahres profitieren könnte“, sagt der Insektenexperte Niklas Krummel vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Meist grünlich gefärbt, oft aber auch strohfarben, verharre der lautlose Jäger meist auf Grashalmen oder Pflanzenstauden, um dann mit der sechsfachen Geschwindigkeit eines Augenaufschlags mit seinen Fangarmen zuzuschlagen, erläutert das . HLNUG in einer Pressemitteilung. Auch wenn die Gottesanbeterin gefährlich aussehe, müssten sich nur Insekten und andere Wirbellose vor ihr in Acht nehmen. Für Menschen sei die Art vollkommen harmlos und eine faszinierende Bereicherung der heimischen Artenvielfalt.

Weibchen frisst Männchen

Die Gottesanbeterin wird bis zu 7,5 Zentimeter groß und ernährt sich ausschließlich räuberisch – Fliegen, Wespen und Co. gehören auf ihren Speiseplan. „Kommt es dann im Spätsommer zur Hochzeit zwischen Weibchen und Männchen, nutzt das Weibchen gelegentlich die Gunst der Stunde, um vor der Eiablage eine extra Portion Energie zu sich zu nehmen und verspeist das Männchen während oder nach der Paarung“, so das HLNUG.

Neben den bereits bekannten Vorkommen im Kreis Bergstraße, seien im Sommer 2017 durch die Meldungen interessierter Bürgerinnen und Bürger erstmals auch Nachweise aus Teilen Südhessens etwa bis zur Mainlinie gelungen. Aktuell gebe es nun auch Meldungen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis in Geisenheim und aus Seeheim am Rande des Odenwaldes. Außerdem seien Funde aus der Wetterau in Bad Vilbel bekannt. „Angesichts des trockenheißen Sommers ist mit einer weiteren Ausbreitung zu rechnen, sodass wir nun die Bürgerinnen und Bürger um Ihre Mithilfe bei der Suche und Meldung dieser faszinierenden Insekten bitten möchten“, so das Naturschutz-Landesamt.

Beobachtung, wenn möglich mit Belegfotos, können über das Gemeinschaftsprojekt „Atlas der Heuschrecken Hessens“ desHLNUG mit der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) an die Experten des HGON per E-Mail an info@hgon.de oder telefonisch unter 06008-1803 gemeldet werden.

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