Gevatter Tod
Die Hospizhilfe Wetterau präsentiert Terry Pratchetts „Gevatter Tod“ in einer Inszenierung des Friedberger Theatervereins Heldentheater. Das Stück ist bei freiem Eintritt am Samstag, 4. Juni 2016, in Rosbach zu sehen.
Der Tod sucht Arbeit
Auf dem Arbeitsamt nach seiner beruflichen Qualifikation gefragt, sagt der Tod: „Ich geleite die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits.“ Sonstigen Qualifikationen? „Wie wäre es mit dem Umgang mit gewissen landwirtschaftlichen Werkzeugen?“, sagt der Sensenmann unsicher. Die gelangweilte Sachbearbeiterin kann er damit nicht überzeugen. Zu dumm, träumte der Gevatter doch von einer neuen, abwechslungsreichen Tätigkeit. Am liebsten mit Katzen oder Blumen!
Ausverkaufte Premiere
Diese absurde und komische Szene stammt aus dem Stück „Gevatter Tod“, das der Theaterverein Heldentheater e.V. aktuell spielt. Es hatte am 14.11.2015 in Friedberg vor ausverkauftem Haus Premiere. Nach mehreren Aufführungen in Friedberg und Gastspielen in Frankfurt-Rödelheim, Florstadt und Niederdorfelden spielt der Theaterverein das Stück am 4. Juni .2016 auf Einladung der Hospizhilfe Wetterau in Rosbach. Der Eintritt ist frei.
Die Hospizhilfe Wetterau engagiert sich seit 1998 für die ambulante Hospizarbeit in der Region. Sie bietet ihre Hilfe für Menschen im letzten Lebensabschnitt kostenlos an und wird von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt. Spenden zur Unterstützung des Sterbehospiz sind willkommen.
„Gevatter Tod“ ist die Bühnenadaption des gleichnamigen Romans – im englischen Original: „Mort“ – des erst kürzlich verstorbenen Fantasyautors Terry Pratchett. Er ist Teil der Serie um die „Scheibenwelt“, ein fiktives Universum, das nicht nur diverse Klischees des Fantasy-Genres auf die Schippe nimmt, sondern immer wieder auch Gesellschaftskritik mit Modernebezug anklingen lässt. Das Heldentheater wagt sich damit an einen Stoff, der bislang selten auf der Bühne umgesetzt wurde. Regie führt erstmals Andreas Arnold, der in der Vergangenheit bereits in zahlreichen Helden-Produktionen zu sehen war. Der Regisseur spielt auch mit. Er gibt den Zauberer Schneidgut, der in seiner stets unordentlichen Junggesellenbude magische Dienstleitungen aller Art anbietet.
Wenig praktisches Geschick für den Job
„Gevatter Tod“ gehört zu den beliebtesten Büchern Pratchetts. Durch seine ebenso absurde wie spannende Handlung eignet es sich hervorragend zur Bühnenadaption: der Tod höchstselbst sucht einen Lehrling, um Zeit zur Selbstfindung und das Studium des menschlichen Lebens zu haben. Bestenfalls möchte er ihn außerdem mit seiner schwer vermittelbaren Adoptivtochter verheiraten. Mit dem gutherzigen, aber verträumten Jungen Mort findet er einen Azubi, der zwar fachliches Interesse, aber wenig praktisches Geschick mitbringt. Als Mort seine erste Kundin, die schöne Prinzessin Keli, nicht auftragsgemäß ins Jenseits befördert, droht der Ablauf von Zeit und Raum gänzlich aus den Fugen zu geraten. Mort bleibt nur wenig Zeit, um die Scheibenwelt vor ihrem sicheren Untergang zu bewahren. Seinen Meister kann er damit nicht um Rat fragen, da sich dieser gerade auf dem Arbeitsmarkt nach neuen Perspektiven umsieht. Tods Herzenswunsch ist die Ergründung einer menschlichen Eigenart, die ihm gänzlich fremd ist: das Phänomen Spaß.
„Gevatter Tod“, Theaterverein Heldentheater, 4. Juni 2016, 19.30 Uhr, Adolf-Reichwein-Halle Rosbach (Bei den Junkergärten 2, 61191 Rosbach v.d.H.). Eintritt frei, Spenden für die Hospizhilfe Wetterau erwünscht.