Gerdas Bettgeflüster

Kuscheln mit Bürgermeisterin

Von Bruno Rieb

Der Landbote präsentiert die dritte Folge von Gerdas Bettgeflüster. Diesmal steckt Jutta Himmighofen-Strack mit Hessens jüngster Bürgermeisterin unter einer Decke: Reichelsheims Rathauschefin Lena Herget-Umsonst.

Sie habe sich so gewünscht, einen Politiker ins Bett zu bekommen, aber die meisten würden sich nicht trauen, klagt Gerda. Lena Herget-Umsonst traut sich. Die 33-jährige braucht aber eine Weile, sich mit der ungewohnten Interview-Situation bei Betten Decher in Friedberg anzufreunden. Knapp die Hälfte wird so zum Solo für Gerda. Lena Herget-Umsonst reagiert eher „nonverbal“, wie es Gerda formuliert, mit verblüffter Mine zum überraschenden Spiel.

Ab in die Falle: (von links) Lena Herget-Umsonst, Jutta Himmighofen-Strack alias Gerda Schmidt, Kameramann und Assistent Ulf Berger. (Fotos: Bruno Rieb)

Langsames Auftauen

Gerdas Fragen sind auch verblüffend: „Mit wem würdest du den Rest deines Lebens tauschen?“ (überraschtes Schweigen). „Wird deine Phantasie in Zukunft eher gewissenloser oder angepasster?“ („Angepasster.“) „Mit welchem Satz würdest du deine Biografie beginnen.“ (ratloses Schweigen).

Gerda sorgt dafür, dass der Bürgermeisterin trotz Energiekrise warm wird. Sie verpasst ihr eine dicke Mütze und hat eine Wärmflasche im Bett platziert. Lena Herget-Umsonst selbst hat einen dicken Schlafanzug mitgebracht. Dazu kommt, dass Gerda Lena Herget-Umsonst schon lange kennt. Sie haben beim Friedberger Stadtmarketing zusammengearbeitet, bevor vor knapp zwei Jahren die Bürgermeisterinnen-Karriere von Lena Herget-Umsonst begonnen hat. Bald wechseln die beiden vom anfänglichen distanzierten „Sie“ zum vertrauten „Du“.

Gleich gibt es eine Gesichtsmaske zur Entspannung.

Die Bürgermeisterin taut auf. Von Gerda zum Jammern aufgefordert, wünscht sie sich, dass die Prozesse in der Verwaltung schneller laufen und „nicht permanent an bürokratischen Hürden scheitern“ und beklagt Bundesverordnungen, „die wir auf kommunaler Ebene zu wuppen haben, ohne dass wir das Geld und das Personal dafür bekommen“.

Gerda hat sich einiges einfallen lassen, um die Politikerin aus der Reserve zu locken: Gesichtsmasken zur Entspannung, Sekt, einen Jammerlappen und ein Spiel, mit dem man sich sein Dorf so gestalten kann, wie man es gerne hätte, das noch ganz neu auf dem Markt ist und so ganz nach dem Herzen der Bürgermeistern sein dürfte.

Übrigens: Auf die Frage, was sie geworden wäre, wenn sie nicht Bürgermeisterin geworden wäre, antwortet Lena Herget-Umsonst: „Pfarrerin“.

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