Fukushima

Atommüll unter freiem Himmel

Läge Friedberg in der Provinz Fukushima, böte sich sieben Jahre nach der Atomkatastrophe möglicherweise ein Anblick wie auf der Fotomontage, meint das Anti-Atom-Bündnis Querstellen Friedberg. Mit einem Infostand am Samstag, 10. März 2018,  und ihrem Bild, dass die Burg und einen Wall grauer Plastiksäcke zeigt, will die Initiative auf Folgendes aufmerksam machen: „In Fukushima lagern laut Greenpeace inzwischen an 147 000 Plätzen circa dreizehn Millionen Kubikmeter Strahlenmüll in schwarzen Plastiksäcken unter freiem Himmel.“ Diese „Big Bags“ enthielten kontaminierte Erde, die in den Sperrzonen abgetragen worden seien. Durch das Entfernen der oberen Erdschicht in der Nähe von Wohnhäusern werde versucht, die Strahlung so weit zu reduzieren, dass die Sperrung aufgehoben und die Menschen aufgefordert werden könnten, wieder in die verseuchten Regionen zurückzukehren.

Hilflos mit radioaktivem Müll

„Die Berge von Plastiksäcken zeigen die ganze Hilflosigkeit des Menschen im Umgang mit dem radioaktiven Müll“, sagt Bündnis-Sprecher Hans-Dieter Wagner. „Niemand weiß, wie lange diese Säcke der Witterung standhalten und was überhaupt mit dem Strahlenmüll geschehen soll.“

So sähe es nach Ansicht des Anti-Atom-Bündnisses Querstellen in Friedberg jetzt vielleicht aus, läge die Kreisstadt in Fukushima. (Fotomontage: Querstellen).

Damit Fukushima nicht vergessen wird, erinnert das Anti-Atom-Bündnis Querstellen am Samstag, 10. März 2018, von 10 bis 13 Uhr am Elvis-Presley-Platz in Friedberg an die Atomkatastrophe vor sieben Jahren.

In einem Pavillon wird die Plakatausstellung „Fukushima, Tschernobyl und wir“ des Vereins „ausgestrahlt“ gezeigt, die anschaulich wichtige Fakten zu den beiden Atomkatastrophen zusammenfasse. „Wir wollen aber auch an die Situation in Deutschland erinnern, wo noch immer sieben Atomkraftwerke in Betrieb sind und weiterhin Atommüll produzieren.“ Die BI Querstellen fordert daher den beschleunigten Atom- und Kohleausstieg und einen verstärkten Ausbau der dezentralen Energiegewinnung: „Gerade hier vor Ort werden die Chancen der Windkraft leider sträflich vernachlässigt.“  (pm/ihm)

querstellen-friedberg.de

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