Friedrich Ludwig Weidig

Themenwanderweg geplant

Butzbach und Langgöns bekommen einen Themenwanderweg, der an Friedrich-Ludwig-Weidig (1791 – 1837) erinnert. Der Pfarrer gehörte zu den Vorkämpfern der Demokratie in Deutschland.

13 Kilometer auf den Spuren Weidigs

„Der interkommunale Themenweg soll sein Leben in Mittelhessen beleuchten und an sein bedeutendes Werk erinnern“, schreibt der Wetteraukreis in einer Pressemitteilung. Der Themenweg soll knapp 60.000 Euro kosten, 40.000 Euro davon werden aus dem Leader-Entwicklungsprogramm finanziert. „Leader“ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, die Abkürzung steht für die französische Bezeichnung „Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale“, übersetzt: „Verbindung zwischen Tätigkeiten zur Entwicklung der Wirtschaft im ländlichen Raum“. Mit dem Programm soll die wirtschaftliche Entwicklung in strukturschwachen Gebieten gefördert werden, in diesem Fall der Tourismus im Raum Butzbach-Langgöns.

„Auf rund 13 Kilometern soll der Weg Weidigs Geburtshaus in Langgöns-Oberkleen (Landkreis Gießen) mit seinen Wirkungsstätten in Butzbach verbinden. Die Wanderer werden in Zukunft unter anderem am Elternhaus in Langgöns-Cleeberg vorbeikommen sowie an der alten Lateinschule, wo Weidig unterrichtete. Enden soll der Themenweg im stadthistorischen Museum Butzbach, wo es eine Dauer-Ausstellung zu Weidig gibt. Die verschiedenen Stationen werden mit analogen sowie digitalen Informationen anschaulich gestaltet sein“, beschreibt der Wetteraukreis das Projekt.

Stärkung der Demokratie

Kreisbeigeordneter Matthias Walther überbrachte der Stadt Butzbach den Leader-Förderbescheid für das Vorhaben. „In Zeiten, in denen die Demokratie an vielen Stellen gefährdet ist, ist es wichtig, an ihre Grundlagen zu erinnern, aufzuklären und die Menschen als Vorbilder herauszuheben, die Großes für das Entstehen unseres heutigen politischen Systems geleistet haben“, sagte Walther. Die Stärkung der Demokratie sei eine der zentralen Fragen der sozialen Nachhaltigkeit, da sie die Basis für Gerechtigkeit, Toleranz und Freiheit in der Gesellschaft darstelle, stimmte ihm Butzbachs Bürgermeister Michael Merle bei.

Übergabe des Leader-Förderbescheids. Von links: Britta Schellhammer (Wirtschaftsförderung Wetteraukreis), Melanie Geier (Stadtverwaltung Butzbach), Klaus Karger (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetteraukreis), Marius Reusch (Bürgermeister von Langgöns), Kreisbeigeordneter Matthias Walther, Michael Merle (Bürgermeister von Butzbach), Volkhard Guth (Dekan des evangelischen Dekanats Wetterau), Volker Matthesius (Fachstellenleiter Strukturförderung im Wetteraukreis),
Markus Lambrecht sowie Nicole Salzmann (beide Stadtverwaltung Butzbach). (Foto: Wetteraukreis)

Berühmt wurde Weidig durch den Hessischen Landboten, den er gemeinsam mit Georg Büchner verfasst hatte. Nach der Veröffentlichung der revolutionären Schrift („Friede den Hütten, Krieg den Palästen“) wurde Weidig verhaftet. Er saß als Untersuchungshäftling in Darmstadt im Arresthaus, wurde gefoltert und nahm sich am 23. Februar 1837 das Leben.

Die Stadt Butzbach nennt sich seit 2011 nach ihrem berühmtesten Sohn „Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert