Rössener Kultur

Siedlung in Weckesheim entdeckt

Eine über 6500 Jahre alte Siedlung der jungsteinzeitlichen „Rössener Kultur“ ist im Baugebiet des Reichelsheimer Ortsteils Weckesheim entdeckt worden. Mehr als 1000 Funde wurden sichergestellt.

Über 50 Meter langes Langhaus

Seit 2016 hatte ein Experten-Team aus Kreisarchäologe Jörg Lindenthal, Hardy Prison von der hessenArchäologie, der Grabungsfirma WiBA sowie der Hessischen Landgesellschaft die Fundstelle in Weckesheim intensiv untersucht, berichtet der Wetteraukreis in einer Pressemitteilung. Auf dem 1,5 Hektar großen Areal dokumentierten die Fachleute über 1.000 Befunde, die eine Ansiedlung aus der sogenannten „Rössener Kultur“ (4.750 bis 4.550 vor unserer Zeitrechnung) bezeugen. Die Umrisse eines schiffsförmigen Langhauses mit einer Länge von über 50 Metern wurde ausgegraben. Zudem deckten die Archäologen zahlreiche Gruben auf, in denen die damaligen Menschen ihre Siedlungsabfälle entsorgten. Neben Tierknochen und zerbrochenen Steingeräten wurden darin auch Keramikfragmente mit typisch rössenzeitlicher Verzierung gefunden.

Funde in Weckesheim, die die Rössener Kultur bezeugen. (Fotos: Wetteraukreis)

Laut Kreisarchäologe Jörg Lindenthal gilt die Wetterau nach den erfolgreichen Untersuchungen in Weckesheim mittlerweile als die Region mit den meisten Nachweisen in einer abgegrenzten Siedlungslandschaft aus der „Rössener Kultur“. Bereits zwischen 2019 und 2021 wurde in Wölfersheim-Berstadt ein Siedlungsplatz mit rund 40 Hausgrundrissen freigelegt. „Zum ersten Mal haben wir so viele Befunde auf einem Fleck, die wir nun auch miteinander vergleichen können. Es sei nicht erstaunlich, so etwas hier zu finden. Die Wetterau sei aufgrund ihres sehr fruchtbaren Bodens und ihrer verkehrstechnisch guten Lage schon vor tausenden von Jahren beliebt und besiedelt gewesen, erläutert der Kreisarchäologe.

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