Fernwald-Albach

Entdeckungsfreunde in der Waldkita

Wenn es um die Schwerpunkte der Waldkita in Fernwald-Albach (Kreis Gießen) geht, steht Entdeckungsfreude weit oben auf der Liste. Während der Ausflüge im Wald gehen die Kinder ihrem Forschungsdrang nach: Mit Becherlupen, Eimern und Bestimmungsbüchern erforschen die 15 Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren ihre Umwelt.

Vorübergehende Unterkunft entsteht

Kein Wunder also, dass ihnen auch das emsige Geschehen in der Nähe des Sportplatzes in Albach nicht entgangen ist. Denn in Sichtweite des Wetterschutzraums der Kita entsteht eine vorübergehende Unterkunft des Landkreises Gießen für geflüchtete Menschen, berichtet die Pressestelle des Landkreises in einer Reportage.

Viele interessante Fragen wurden gestellt

„Mit großen Augen haben die Kinder den Bau der Unterkunft in den letzten Wochen verfolgt“, schrieb Jennifer Seidler vom Kita-Träger Lebenshilfe Gießen an die Kreisverwaltung. „Dabei kamen immer wieder Fragen auf – sowohl beim Nachwuchs als auch bei den Eltern und pädagogischen Fachkräften.“ Grund genug für den Landkreis, zusammen mit der Gemeinde Fernwald  die jungen Entdecker:innen zu einem Nachbarschaftsbesuch einzuladen.

Menschen aus verschiedenen Ländern sind eingezogen

„Wer wird hier einziehen und wo wird geschlafen?“, forderten die Nachwuchsforscher:innen bereits vor dem Rundgang die wichtigsten Informationen ein. „Die Unterkunft bietet Platz für 30 Personen“, antwortete Jonas Böcher, Sozialarbeiter im Fachdienst Migration des Landkreises. „Aktuell kommen viele Menschen aus der Ukraine, aber auch aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Wer genau in Albach einzieht, hängt von der Aufteilung des Landes ab, daher können wir noch nicht genau sagen, wie viele Kinder in Eurer Nachbarschaft wohnen werden.“

Kinder gehen offen an das Thema heran

„Es ist schön zu sehen, wie offen Kinder an das Thema herangehen“, zeigte sich Jugend- und Migrations-Dezernent Frank Ide begeistert von der wissbegierigen Ausflugsgruppe. „Hier spielt die Höhe des Stockbetts eine wesentlich größere Rolle als die Herkunft der Bewohner:innen. Diese unvoreingenommene Lebenseinstellung möchten wir fördern und das funktioniert vor Ort besser als auf Distanz.“ Jede Frage sei daher herzlich willkommen, wobei ihn die Kinder während des anschießenden Rundgangs beim Wort nahmen.

Im Gespräch mit interessierten Eltern erklärte Bürgermeister Manuel Rosenke zudem: „Der Standort am Sportplatz in Albach wird in enger Abstimmung mit dem Landkreis für die temporäre Unterbringung geflüchteter Menschen reaktiviert. Dass die Integration in Fernwald insbesondere dank des ehrenamtlichen Engagements funktioniert, haben bereits Erfolgsprojekte wie das Lerncafé gezeigt.“ Auch der Termin diesmal sei ein schönes Beispiel für Willkommenskultur direkt vor der eigenen Haustür.

Titelbild: Vor der Unterkunft in Fernwald-Albach stehen Jugend- und Migrations-Dezernent Frank Ide (r.) sowie Bürgermeister Manuel Rosenke (l.) gemeinsam mit (v. l.) Fachdienstleiterin Migration, Sandra Karls, Sozialarbeiter Jonas Böcher, Eva Schütz, Marén Roll und Maren Keßler von der Waldkita und Fachbereichsleiterin Jugend und Soziales, Simone Hackemann, den Kindern Rede und Antwort (Foto: Landkreis Gießen).

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