Brustkrebs

Wie sag ich’s meinem Kind?

Der Oktober ist der internationale Monat der Brustkrebs-Vorsorge. Vorbeugung, Erforschung und Umgang mit der Krankheit werden thematisiert. Der Verein „Mehr Zeit für Kinder“ hat aus diesem Anlasse gemeinsam mit dem hessischen Landesverband der Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH) das Bilderbuch „Warum trägt Mama im Sommer eine Mütze“ von Gabi Winter und Tobias Borries neu aufgelegt. Der nützlich Ratgeber ist kostenlos.

„Die Diagnose Brustkrebs ist ein schwerer Schlag für die gesamte Familie. Um die Auswirkungen der Krankheit leichter zu bewältigen ist es wichtig für alle Beteiligten, Phasen der Normalität und des gewohnten Alltagslebens zu schaffen. Diese Stabilität bedeutet besonders jüngeren Kindern viel“, schreibt der Verein „Mehr Zeit für Kinder“ in einer Pressemitteilung. Mit dem Buch will der Verein Familien bei der Aufklärung ihrer Kinder unterstützen. Es enthält im ersten Teil eine (Vor-)Lesegeschichte für Kinder im späten Kindergarten- und im frühen Grundschulalter. Darin wird aus der Sicht des vierjährigen Louis erzählt, wie sich der Familienalltag durch die Brustkrebserkrankung der Mutter ändert: „Louis hat sich schnell an Mamas Glatze gewöhnt. Er freut sich, dass er morgens mitbestimmen darf, ob sie ihre Perücke oder die coole Mütze trägt, die er beim Einkaufsbummel mit Oma extra für sie ausgesucht hat. Dass Mama in diesem Sommer oft so müde aussieht, mag er allerdings gar nicht.“

Offen mit der Krankheit umgehen

Der zweite Teil ist ein Elternratgeber mit konkreten Verhaltenstipps zum Umgang mit Brustkrebs im Familienalltag. Dort wird für einen offenen Umgang mit der Krankheit plädiert: „Wer aus Sorge, den Nachwuchs mit der Wahrheit zu ängstigen, schweigt, bewirkt meist das Gegenteil. Darauf lassen Erkenntnisse aus der Kinderpsychologie schließen. Schon kleinere Kinder spüren, wenn zu Hause ‚etwas nicht stimmt‘.“

Das Buch schließt mit zweit Interviews. Heidemarie Haase, langjährige Landesvorsitzende Hessen der FSH, verrät hier zum Beispiel, dass bei den monatlichen Gruppentreffen kaum über Krebs gesprochen wird. „Wir „wollen lachen, basteln, wandern und uns auch übe Themen wie Entspannungsverfahren oder Blasenschwäche informieren“, sagt sie. Jeder gehe anders mit der Krankheit um. „Ein allgemeingültiges Richtig oder Falsch gibt es dabei nicht“, sagt sie. Die regionalen Gruppen würden zum Beispiel in Krankenhäusern mit selbstgenähten Herzkissen helfen, die den Patientinnen das Liegen mit der Wunde erleichtern sollen.

Im zweiten Interview berichtet Mandy Falke, die im Dezember 2017 im Alter von 32 Jahren die Diagnose Brustkrebs erhielt, von ihren Erfahrungen. Ihre drei Kinder waren damals acht Monate, drei und vier Jahre alt. Sie habe gemeinsam mit ihrem Mann entschieden, „dass unsere Kinder zum damaligen Zeitpunkt nicht über jedes Krankheitsdetail informiert werden müssen – was wir ihnen gesagt haben, war jedoch stets die Wahrheit.“ Ihr selbst habe das Schreiben während der Krankheit geholfen: „Ich habe mehrmals wöchentlich aufgeschrieben, wie es mir gerade geht und was wir als Familie so erlebt haben. Dies hat mir bei der Krankheitsverarbeitung geholfen und kann vielleicht später für meine Kinder eine Erinnerung daran sein, wie ich beziehungsweise wir die Zeit erlebt haben.“

„Warum trägt Mama im Sommer eine Mütze“ kann beim Verein „Mehr Zeit für Kinder“ telefonisch unter 069/156896-0 oder per E-Mail an info@mzfk.de bestellt werden. Das Buch ist kostenlos, es fallen lediglich die Portokosten an. Das Buch hat 36 Seiten, ein Hardcover, ist gebunden und farbig illustriert.

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