Antisemitismus

Vorfall nach KZ-Besuch

Die Schulleitung der Theo-Koch-Schule Grünberg hat Anzeige bei der Polizei erstattet, nachdem offenbar eine kleine Gruppe von Schülern während einer Jahrgangsfahrt in einem Bus antisemitische Lieder abgespielt hat. Der Vorfall hatte sich auf dem Rückweg eines Besuchs der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald ereignet.

Verdacht der Volksverhetzung

Die Schulleitung sowie der Landkreis Gießen als Schulträger sind sich einig darüber, dass solche Vorkommnisse mit strafrechtlicher Relevanz der Meldung an die Polizei bedürfen, wird in einer Pressemitteilung des Landkreises Gießen unterstrichen. Da es hier um den Verdacht der Volksverhetzung gehe, sei die richtige Konsequenz gewählt worden,  erklärten Landrätin Anita Schneider und Schuldezernentin Dr. Christiane Schmahl.

Die Theo-Koch-Schule ist wegen ihrer Arbeit in der Extremismus-Prävention mehrfach ausgezeichnet worden und hat sich als erste Schule in Hessen 1996 als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ verpflichtet. Seit drei Jahren findet für alle neunten Klassen ein über vier Monate laufendes, intensives Projekt zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus statt, an dessen Abschluss ein verpflichtender Elternabend steht.

Gegen Fremdenfeindlichkeit

Der Landkreis Gießen würdigt ausdrücklich die Aktivitäten der Theo-Koch-Schule in diesem Bereich. Der Vorfall nun zeige, wie wichtig Initiativen gegen Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Gewalt in allen Bereichen der Gesellschaft seien, sagt Landrätin Schneider. Das Jugendbildungswerk des Landkreises organisiert seit gut 30 Jahren Gedenkstättenfahrten und Fachveranstaltungen zum Thema Rassismus und führt ein Monitoring über fremdenfeindliche Vorkommnisse im Landkreis. Regelmäßig finden auch Workshops an Schulen statt. Ebenso veranstalten die WIR-Koordination und der Kreisausländerbeirat Projekte und Veranstaltungen gegen Diskriminierung und sind auf diesem Feld beratend und begleitend tätig.    

Ein Gedanke zu „Antisemitismus“

  1. Ich war erschrocken, als ich davon heute in der Zeitung las. Hier habe ich nun erwartet zu erfahren, wie es zu diesem „Vorfall“ kommen konnte. Doch davon steht keine Zeile in diesem Artikel, dafür umso mehr über die Bemühungen, genau das zu verhindern.
    Schüler hatten diese Lieder offenkundig dabei gehabt. Sie hatten vor, sie bei der Fahrt abzuspielen, davon muß man wohl ausgehen. Was waren ihre Motive? Ich erwarte gerade im „Landboten“ Aufklärung und nicht Verschleierung.

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