Tag des Baumes

Schlitzer Wald ist vorbildlich

Stürme, Dürre und massiver Borkenkäferbefall haben in den vergangenen drei Jahren dazu geführt, dass in Hessen circa 70.000 Hektar Waldflächen wiederbewaldet werden müssen. Das sind etwa 98.000 Fußballfelder. Wiederaufforstung mit Millionen kleiner Waldbäume und deren Pflege werde in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Arbeit der hessischen Förster prägen, sagt der Gießener Regierungspräsident Christoph Ullrich anlässlich des Tags des Baumes am 25. April 2022.

Um den Wald auch für kommende Generationen zu erhalten, ist es wichtig, stabile und klimaangepasste Wälder zu begründen

Junge Forstpflanzen als Grundstein

„Die jungen Forstpflanzen sind hierfür der Grundstein. Nur durch die Verwendung von qualitativ hochwertigem und geeignetem Forstsaatgut ist der Start in diese neue Generation bestmöglich gegeben“, betont Reiner Diemel, Leiter des Dezernats für Forsten und Naturschutz im Regierungspräsidium Gießen (RP), in einer Pressemitteilung des RP. Die rechtlichen Vorgaben hierzu werden durch das Forstvermehrungsgutgesetz geregelt. 

Wichtige Aufgaben Obererer Forstbehörde

Und hier kommt das RP ins Spiel: Es ist als Obere Forstbehörde für die Umsetzung und Überwachung dieser rechtlichen Bestimmungen zuständig. „Zu unseren Aufgaben gehören die Auswahl geeigneter Waldbestände mit Bäumen hoher Qualität und die Dokumentation durchgeführter Saatguternten. Außerdem erstellen wir Zertifikate zur Nachverfolgung und Kontrolle der Herkunft des auf die Fläche gebrachten Pflanzgutes“, ergänzt RP-Förster Hendrik Hochhaus.

Wo es besonders hohe Lärche gibt

Bäume mit besagter hoher Qualität gibt es auch im Regierungsbezirk Gießen. Einer solcher Waldbestände liegt im östlichsten Zipfel: in Schlitz (Vogelsbergkreis). Dass das Saatgut der Lärche im Schlitzer Wald in herausragendem Maße eine Basis für gesunde und stabile Wälder ist, stellt der dortige Bestand bereits seit über 150 Jahren unter Beweis. Mit einer Höhe von 54,50 Metern sowie einem Durchmesser in Brusthöhe von 78 Zentimetern befindet sich sogar die höchste Europäische Lärche der Welt in Mittelhessen.

Diese besondere Wuchsleistung und die herausragenden Qualitäten der dort vorkommenden Bäume führten auch zur Auszeichnung mit dem exklusiven Gütesiegel „Sonderherkunft Lärche ,Schlitzer Land‘“ durch die DKV (Gütegemeinschaft für forstliches Vermehrungsgut e.V.). „Vorgeschlagen hatten das die Obere Forstbehörde des Regierungspräsidiums Gießen und der Landesbetrieb Hessen Forst“, berichtet Reiner Diemel.

Bei einer guten Ernte sind pro Hektar rund 150 Kilogramm dieses hochwertigen Saatgutes zu erwarten. „Aus nur einem Kilogramm können sich dann bis zu 40.000 Waldbäume entwickeln und die Wälder von morgen bereichern“, verdeutlicht der Dezernatsleiter. 

Titelbild: Die Schlitzer Lärche – ihr Saatgut ist eine gute Basis für gesunde und stabile Wälder. Foto: Walter Kreuzer

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