Omas Gegen Rechts

Webinar in Gießen

Die Omas-gegen-Rechts Gießen, die sich für Menschenrechte einsetzen, „wollen sich Medienkompetenz aneignen, um dem im Netz grassierenden Hass wirksam zu begegnen“, schreibt die Sprecherin der Initiative, Dr. Dorothea von Ritter-Röhr.

Aufschrei der Frauen wäre wichtig

Die Omas hatten bereits Ende 2019 bei der Amadeu-Antonio-Stiftung einen Antrag auf Fördermittel gestellt. Sie beabsichtigten, ein Projekt „Medienkompetenz für Omas gegen Rechts zur Stärkung des demokratischen Diskurses“ zu veranstalten. Sie hatten sich ein Wochenend-Seminar unter kompetenter Leitung vorgestellt. Corona kam dazwischen. Es entstand die Idee, statt eines konventionellen Seminars ein Webinar zu veranstalten. „Die Motivation gestaltete sich schwierig, denn die Omas lehnen teilweise Internet und Handys total ab“, berichtet  Dr. von Ritter-Röhr und folgert daraus: „Einen Computer und ein Smartphone zu besitzen, ist das Eine, sich in ein Webinar zu begeben, ist das Andere. 

Aber: Die Omas-gegen-Rechts Gießen setzen Wünsche in die Tat um und veranstalten in diesen Tage ein Webinar. Die Trainerin sitzt in Berlin und ist Tochter einer Oma, die bisher auch nicht sonderlich internetaktiv gewesen ist. Möglicherweise werden die Omas sogar eine Internet-Zeitung gründen, „was bisher Phantasie ist“, so von Ritter-Röhr.

Sie schließt ihr Statement mit folgenden Worten ab: „Beim jetzigen Stand von Corona wäre vielleicht ein Aufschrei der Frauen wichtiger, die das Leben aufrecht halten, sich aber die Welt von den Herren der Schöpfung erklären lassen. Es ist sehr bedauerlich, dass die Frauen ausgerechnet in der Krise sich so haben abdrängen lassen. Vielleicht bietet uns die neue Medienkompetenz auch zu diesem Thema dann mehr Möglichkeiten.“ Soweit die Pressemitteilung der Omas-gegen-Rechts Gießen.

Noch noch zwei Erläuterungen: Die Amadeu Antonio Stiftung (AAS) ist eine  gemeinnützige Stiftung,  die nach einem Opfer rechtsextremer Gewalt benannt ist. Das Opfer Antonio Kiowa starb.  Ziel der Stiftung ist unter unter anderem die Unterstützung gegen Rassismus und Antisemitismus.

Schulung übers Internet

Und noch eine Erläuterung zum Begriff „Webinar“, der verständlicherweise nicht jedem geläufig ist. Dr. von Ritter-Röhr schreibt außerhalb ihrer Pressemitteilung: „Es ist für die meisten Omas das erste Webinar. Ich finde das sehr mutig. Drücken Sie uns die Daumen, das es  klappt.“ Soweit von Ritter-Röhr.

Was aber ist ein Webinar? Bei „Ryte Wiki“ (einem digitalen Marketing-Lexikon)  heißt es: „Bei einem Webinar wird eine Präsentation, ein Vortrag, eine Schulung oder ein ähnlicher Inhalt mit Hilfe von Videotechnik über das Internet übertragen. Genutzt wird hierfür eine Webkonferenz-Software, die nicht zur Übertragung der Veranstaltung ins Web dient, sondern zugleich zur Verwaltung von und zur Kommunikation mit den Teilnehmern genutzt werden kann . Ein Webinar kann theoretisch auch nur aus Audiodaten bestehen, in der Praxis handelt es sich jedoch häufig um die Übertragung des Bildes einer Webcam, um eine Bildschirmübertragung oder beides.“ 

Unser Titelbild zeigt Mitglieder von „Omas gegen Rechts Gießen“ kurz nach der Gründung im Jahr 2018. 2. von rechts: Dr. Dorothea von Ritter-Röhr. (Foto: Jörg-Peter Schmidt/Archiv)

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