Ray-Kaserne wird neu genutzt
Die frühere amerikanische Ray-Kaserne in Friedberg soll bald Flüchtlinge aufnehmen. Das teilte ein Sprecher der Wetterauer Kreisverwaltung auf Anfrage des Landboten mit. Bis 1960 war dort der Popstar Elvis Presley stationiert. (Foto: Wikipedia/“Elvis-Presley-Denkmal vor den Ray Barracks in Friedberg Hessen“ von Neptuul )
Erst Elvis, dann Flüchtlinge
Der Kreis wolle einen Teil der seit Jahren leer stehenden Kaserne kaufen, so Moritz Kühn aus der Presseabteilung des Landratsamts. „Wir stehen da kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen“. In einem Gebäude sollen Flüchtlinge unterkommen, die aus der Gießener Erstaufnahme-Einrichtung dem Wetteraukreis zugewiesen werden. Sie landen momentan in einem Container-Gebäude auf dem früheren Parkplatz der Auto-Zulassungsstelle im Friedberger Industriegebiet Pfingstweide. Von dort werden sie binnen etwa zwei Wochen auf die Gemeinden verteilt.
Diese Unterkunft in der Pfingstweide mit ihren 65 Plätzen werde nun zu eng, so der Kreis-Sozialdezernent Helmut Betschel. Momentan kämen pro Woche bis zu 40 Flüchtlinge in Friedberg an. Deshalb “ müssen wir unsere Kapazitäten am Standort Friedberg erweitern“, so Sozialdezernent Helmut Betschel. Derzeit prüfe man auch eine Unterbringung neuer Flüchtlinge in Zelten. “ Eine Entscheidung steht für die nächsten Wochen an.“
Betschel beschwert sich, dass inzwischen auch solche Flüchtlinge in Friedberg ankommen, die noch nicht beim Bundesamt für Migration registriert wurden. Das erhöhe den Aufwand für den Kreis enorm. In der früheren Büdinger US-Kaserne soll im Spätherbst eine neue Erstaufnahme-Einrichtung für mindestens 600 Flüchtlinge öffnen, weil die Einrichtung in Gießen mit rund 8000 Bewohnern inzwischen völlig überfüllt ist.
Kasernengelände wird bald verkauft
Die Ray-Kaserne am Südrand Friedbergs wird allerdings nur zu einem kleinen Teil für Flüchtlinge gebraucht. Das Gelände ist 74 Hektar groß. Im August will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) das Filetgrundstück zum Verkauf ausschreiben. 30 Hektar könnten für neue Wohnhäuser mit Bahnanschluss reserviert werden, weitere 23 Hektar für ein Gewerbegebiet.