WELTFRAUENTAG

Demos, Infos und Musik

In der Region Gießen gibt es viele Aktionen zum Internationalen Frauentag am Freitag, 8. März 2024. Die Stadt Gießen, der Landkreises Gießen und das Gießener Stadttheater haben Veranstaltungen angekündigt.

Spaziergang für den Frieden

Auch das Kreisfrauenbüro des Landkreises Gießen bietet Veranstaltungen an, zu denen alle – nicht nur Frauen – herzlich eingeladen sind, berichtet die Pressestelle des Landkreises Gießen.

So können sich Interessierte am Samstag, 9. März, einem „Spaziergang für den Frieden auf der Erde“ durch die Stadt Lich anschließen. Treffpunkt um 15 Uhr ist der Bahnhof in Lich. Zum Abschluss können sich die Teilnehmenden am Feuer austauschen und einem Audio-Kunstprojekt von Anne-Marie Möhring lauschen, in dem Zitate starker Frauen zu hören sind. Initiatorin der Veranstaltung ist die Künstlerin Karla Katja Leisen.

„Acht Ohren Trio“ spielt Jazz und Folk

Am Montag, 11. März, soll der Weltfrauentag mit dem literarisch-musikalischen Programm „Frauen reisen anders – mit mehr Mut als Kleidern im Gepäck“ weitergeführt werden. Zu hören sind das Acht Ohren Trio mit einer musikalischen Mischung aus Jazz, Folk und Weltmusik. Zu Gast ist zudem die deutsche Schauspielerin Ursula Illert.

Interessierte bekommen ab 19.30 Uhr im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge in Lich (Amtsgerichtsstraße 4) kuriose, spannende und kritische Texte über mutig reisende Frauen von der Forscherin bis zur Abenteurerin zu hören. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten des gemeinnützigen Vereins Medinetz Gießen sind willkommen.

Vielfältiges Programm auch in Gießen

Der 8. März ist Internationaler Frauentag – ein Tag an dem weltweit auf strukturelle Ungleichheiten für Frauen in allen ihren Formen aufmerksam gemacht wird, schreibt die Pressestelle der Stadt Gießen. Wie auch in den vergangenen Jahren hat ein großes Bündnis von Gießener Institutionen wieder ein umfangreiches Programm rund um diesen Tag zusammengestellt.
In dem Pressebericht der Stadt Gießen heißt es weiter: Echte Gleichberechtigung ist immer noch ferne Zukunftsmusik. Frauen leben weltweit in einem historisch gewachsenen Machtgefälle.
Der gefährlichste Ort für Frauen ist nach wie vor das eigene zuhause, wo Frauen schutzlos sogenannter häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Nicht selten verweigern auch staatliche Institutionen den Opfern ihre Unterstützung. Vergewaltigungen werden weiter als Kriegswaffe eingesetzt. Frauen sind stärker von Armut betroffen und haben dadurch weniger Zugang zu Versorgungs- und Gesundheitseinrichtungen wie auch zur gesellschaftlichen Teilhabe. Dies trifft beileibe nicht nur für Frauen in den Ländern des globalen Südens zu – auch in unserem wohlhabenden Land verdienen Frauen selbst bei gleicher Qualifikation nach wie vor 18% weniger als Männer, Frauen bekommen durchschnittlich um zwei Drittel geringere Altersbezüge als Männer und Frauen leisten den Löwenanteil der Care-Arbeit.
Längst vergessen sind die Diskussionen darum, dass die während der Corona-Pandemie so genannten „systemrelevanten Berufe“ wie Kassiererinnen oder Pflegekräfte als tragende Säulen unseres Systems besser bezahlt sein sollten.

„Night Nurses“ in der Kongresshalle

Es bleibt also – leider – noch viel zu tun.
Im ganzen März gibt es daher vielfältige Angebote für Frauen in Diskussionsrunden, Selbstbehauptungskursen, Vorträgen, Lesungen, Filmen, Partys oder anderen Formaten. Bei der traditionellen Demonstration am 8. März (17.30 Uhr, Berliner Platz) werden Frauen mit ihren Forderungen sichtbar. Wie jedes Jahr bedankt sich das Büro für Frauen und Gleichberechtigung der Stadt Gießen bei allen Mitstreiterinnen und Allies im Anschluss an die Demo mit einem Glas Sekt und einem Konzert der „Night Nurses“ in der Kongresshalle für ihr großartiges Engagement. Die Vollblut-Musikerinnen reißen mit ihrem vielfältigen Programm aus Pop, Rock, Soul und Funk die Zuschauerinnen von den Stühlen und sorgen für die richtige Stimmung zum Abtanzen und Feiern.
Karten für 10 Euro gibt es im Büro für Frauen und Gleichberechtigung im Rathaus und bei der Tourist-Info, Schulstraße 4 (zzgl. Vorverkaufsgebühr).
Das komplette Programm zum Internationalen Frauentag liegt an allen bekannten Stellen aus und ist im Internet unter www.giessen.de
zu finden.

Gespräch im Kleinen Haus des Theaters

Safiye Conger kam im Jahr 2019 nach ihrer Flucht aus der Türkei nach Deutschland. Am Freitag, 8. März (20 Uhr, Kleines Haus des Gießener Stadttheaters) spricht sie mit Randi Becker über die Hürden des Ankommens in einer neuen Stadt, denen speziell Frauen sich gegenübersehen, kündigt die Pressestelle des Gießener Stadttheaters an.

Das Kleine Haus des Stadttheaters  Gießen (Foto: Jörg-Peter Schmidt) 

Als alleinreisende junge Frau, als Geflüchtete begegneten Safiye Conger vielfältige Hürden auf ihrem Weg. Welche Probleme erleben geflüchteten Frauen beim und nach dem Ankommen in Deutschland? Wie läuft ein Asylverfahren ab? Was müsste sich ändern, um das Ankommen für Geflüchtete zu erleichtern? Welche Erfahrungen hat Safiye konkret in Gießen gemacht und von welchen Eindrücken können andere Frauen berichten? Dieses Podiumsgespräch möchte Erfahrungen transparent machen und einen Austausch ermöglichen.

Die Gießener Soziologin Randi Becker arbeitet in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung und promoviert im Rahmen der Antisemitismusforschung. Sie koordiniert seit vielen Jahren das Frauencafé des Vereins An.ge.kommen e.V.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Frauencafé von An.ge.kommen e.V. statt.

Titelbild: Feministische Demonstration in Granada (8. März 2018). Quelle: Manifestación 8M Granada

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