Weltacker

Ausstellung in Münzenberg

Die Wetterau soll einen Weltacker bekommen. Was das ist, zeigt eine Wanderausstellung, die derzeit in der Stadtverwaltung in Münzenberg-Gambach zu sehen ist. Am Montag, 15. Mai 2023, gibt es eine Führung mit anschließendem Vortrag.

Ackerfläche pro Bürger der Welt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) Münzenberg hat die Ausstellung „Weltacker“ gemeinsam mit dem evangelischen Dekanat Wetterau/Wetterau im Wandel nach Münzenberg geholt. Die Ausstellung bezieht sich auf eine Ackerfläche von 2000 Quadratmetern, das ist die Weltackerfläche geteilt durch die aktuelle Weltbevölkerung, also so viel, wie jeder Bürger theoretisch auf unserer Erde nutzen könnte, erklärt der Bund-Ortsverband in einer Pressemitteilung. Doch täglich wächst die Bevölkerung, die Erde wird allerdings nicht größer. 1961 fielen auf jeden Erdenbürger noch 4000 Quadratmeter. Darauf muss auch alles wachsen, was man für das Leben braucht. „Da geht es nicht nur um Weizen, Kartoffeln, Speiseöl oder Obst, selbst an Tierfutter, Baumwolle oder sogar Bio-Treibstoff muss man dann denken“, wird Axel Fenchel vom Vorstand des Münzenberger Bund zitiert.

Die Ausstellung gibt Anregungen, wie man auf den sehr guten Ackerböden in der Wetterau regionale Produkte erzeugen und über Biobetriebe in der Region auch vermarkten kann. Die aus Indien, Südafrika oder Südamerika importierten Trauben, Bananen, Ananas oder Tomaten zur Weihnachtszeit mit ihren weiten Transportwegen und dem großen Kohlendioxid-Fußabdruck werden kritisch gesehen. Die Ausstellung zeigt, zu welcher Jahreszeit für welche Lebensmittel Saison ist. Diethardt Stamm vom Münzenberger Bund-Vorstand kritisiert die trotz weitem Transport oft extrem günstigsten Preise bei Lebensmitteln: „Wir müssen uns auch um die Arbeitsbedingungen von Erzeugern kümmern. Wenn die Löhne nicht fair sind, kann uns das Essen nicht gut schmecken“.

Hilfe für Biohöfe

Darum geht es im zweiten Teil der Veranstaltung am 15. Mai. Jörg Weber, Vorstand und Mitgründer der Bürger AG, erklärt denn, wie sich seine AG für regionales und nachhaltiges Wirtschaften seit rund zehn Jahren an hessischen Bio-Höfen unterstützend beteiligt. Diese kleine, nicht an der Börse agierende Aktiengesellschaft investiert in zertifizierte Biohöfe, unterstützt aber auch deren Vermarktung und den Handel. Auch in Böden investiert die Bürger AG, allerdings nur zusammen mit der Bäuerin und dem Bauern, denn die Philosophie „Ackerland gehört in Bauernhand“ ist für diese AG und ihre Gremien wichtig. Peter Hünner, ebenfalls vom Münzenberger Bund-Vorstand sagt: „Wir stehen dafür ein, dass unsere systemrelevanten regionalen Biobetriebe mit ihrem Ackerbodenschutz und der Vermarktung vor Ort Bestand gegen umweltzerstörende Vertriebsketten zum Beispiel in Supermärkten haben.“ Weber wird dazu auch über Details der langjährigen Förderung von Wetterauer Projekten wie beispielsweise dem Dottenfelder Hof in Bad Vilbel berichten.

Am Ende des Vortrags wird ein regionales und saisonales Überraschungsprodukt verlost. Stamm: „Keine Überraschung wird es sein, dass dieses Produkt nicht von Übersee eingeflogen wurde, Abfall vermeidend ist und zertifiziert nachhaltig aus der Wetterau kommt.

Führung durch die Ausstellung Weltacker mit anschließendem Vortrag, Montag, 15. Mai, 18 Uhr, Stadtverwaltung, Hauptstr. 22, Münzenberg-Gambach. Der Vortrag ist anschließend im historischen alten Rathaus an der Gambacher Kirche. Die Ausstellung kann während der Öffnunggszeiten der Stadtverwaltung besichtigt werden.

Wer im Wetterauer Arbeitskreis „Weltacker“ mitarbeiten möchte, kann sich per E-Mal an weltacker@wetterauimwandel.de melden.

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