Theater Altes Hallenbad

Die Hochzeit des Figaro

Das Opern-Team des Alten Hallenbades in Friedberg inszeniert zum Abschluss des ersten Halbjahres Mozarts Figaro. Seit Monaten bereitet sich das elfköpfige Klangbad-Orchester unter der Leitung von Karin Hendel auf diese Inszenierung vor.

Mit den Sommerferien geht der Umbau des Alten Hallenbades an der Haagstraße in ein neue Phase. Das von ehrenamtlichen Enthusiasten betriebene Haus bekommt unter anderem einen Aufzug, eine bessere Bühnentechnik und große Oberlichter im Saal. Zuvor jedoch beendet eine lebhafte Mozart-Oper das erste Veranstaltungs-Halbjahr. Das hauseigene Opern-Team inszeniert viermal „Le Nozze di Figaro“.

Arien und Duette in Italienisch

Das elfköpfige Klangbad-Orchester unter der Leitung von Karin Hendel hat sich seit Monaten auf diese Inszenierung vorbereitet. Der neunköpfige Klangbad-Chor wird für stimmliche Fülle sorgen. Und in den Hauptrollen sind nicht weniger als elf Solistinnen und Solisten zu hören.

Figaro (Alex-Winn) schildert dem Schürzenjäger Cherubino (Sophie-Wenzel) die Freuden des Soldatenlebens. Basilio (Erich Bro-Larsen) hört amüsiert zu. (Fotos: Klaus Nissen)

Die Prosa-Passagen sprechen sie in einem modernen Deutsch, das die Regisseurin Veronika Brendel vom sprachlichen Ballast der Entstehungszeit um 1770 befreit hat. Die Arien und Duette bleiben in italienischer Sprache. Die lasse sich viel geschmeidiger singen als das Deutsche, sagt Timon Führ. Er verkörpert den Grafen Almaviva, der seine Ehefrau vernachlässigt, um der hübschen Kammerzofe Susanna (Sonja Doniat) nachzusteigen. Die bleibt tugendhaft, auch weil sie endlich ihren Figaro (Alex Winn) heiraten will. Die Hochzeit ist allerdings in Gefahr. Riskant wird auch der Versuch, den Grafen durch das fingierte Stelldichein seiner Gattin (Esther Hock) mit einem imaginären Liebhaber eifersüchtig zu machen.

Die einst von Lorenzo da Ponte geschriebene Geschichte ist voller amouröser Wechselfälle und Intrigen, ähnlich dem Roman und Kinofilm „Gefährliche Liebschaften“ nach Choderlos de Laclos. Im heiteren barocken Oberschichts-Geplänkel erkennt die Regisseurin aber auch „Mee too“-Elemente, die Frauen beim Versuch zeigen, der Übermacht der Männern zu entkommen und ihnen dabei noch eine lange Nase zu drehen. Diese Aspekt hat Veronika Brendel in der Eigenproduktion des Alten Hallenbades besonders herausgearbeitet. Es gibt dabei auch eine Menge zu lachen.

Premiere ist am Freitag, 15. Juli 2022, um 19.30 Uhr. Weitere Aufführungen sind am Sonntag, 17. Juli ab 18 Uhr, am 23. Juli ab 19.30 und am 24. Juli ab 18 Uhr. Der Eintritt kostet 31 Euro. Karten gibt es im Ticket-Shop an der Friedberger Burg, im Internet unter ticket-shop-friedberg.de.

Titelbild: Die Hochzeit des Figaro (Alex-Winn) mit der Kammerzhofe Susanna (Sonja-Doniat) steht kurz bevor.

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