Zählung am Futterhaus
Es gibt Anzeichen, dass in diesem Jahr wieder mehr Vögel an die Futterhäuschen kommen, nachdem im vergangen Jahr Flaute war, teilt der Naturschutzbund (Nabu) Hessen mit. Gewissheit wollen sich die Vogelschützer durch ihre alljährliche Zählung „Stunde der Gartenvögel“ verschafften. Der Nabu hofft auf eine hohe Teilnehmerzahl bei der Zählung vom 5. bis 7. Januar 2018. Eine Stunde lang sollen die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park gezählt und gemeldet werden.Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. (Foto: Nabu).
2017 pro Garten nur 32 Vögel
Knapp zwanzig Prozent weniger Vögel beobachteten die hessischen Teilnehmer im Winter 2017 im Vergleich zu den Vorjahren. Pro Garten ließen sich im Schnitt nur rund 32 Vögel und acht verschiedene Arten sehen – sonst liegt der Schnitt bei etwa 40 aus neun Arten. Vor allem bei den häufigen Wintervögeln, wie Meisenarten, aber auch bei Kleiber und Kernbeißer, wurden die niedrigsten Zahlen seit Beginn der Aktion 2011 gemeldet. „Das hatte wahrscheinlich mit dem Nahrungsangebot zu tun“, erklärt NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler. „Vermutlich gab es in Polen, dem Baltikum und Russland im vergangenen Winter so viel zu fressen, dass Vögel, die sonst zu uns kommen, dort überwintert haben.“ In diesem Jahr deute sich an, dass wieder mehr Vögel aus Nordosteuropa bei uns einfliegen. „Möglicherweise tragen die Bäume dort in diesem Jahr weniger Samen“, so Eppler.
Fast 10.000 Hessen zählen
An der Vogelzählung im Januar 2017 beteiligten sich in Hessen über 9.500 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus mehr als 6.600 Gärten und Parks mit über 210.000 gezählten Vögeln ein. Bundesweit erreichte die Vogelzahl 2,8 Millionen. Der Haussperling ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Deutschlands Gärten, die Amsel erstmals auf Platz zwei. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten Kohlemeise, Feldsperling und Blaumeise.
Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können dann im Internet unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 16. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 6. und 7. Januar jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet. In diesem Jahr können Wintervögel am Futterhaus erstmals den ganzen Winter über live im Internet beobachtet werden. Der NABU hat eine Webcam an einem Futterhäuschen eingerichtet, die das Geschehen unter www.NABU.de/webcam überträgt. Weitere Informationen zur Aktion finden sich unter www.stundederwintervoegel.de.
Wer noch kein Vogelhäuschen haben sollte, dem zeigt dieses Video des Nabu, wie er sich ganz eingach selbst basteln kann:
Während der „Schulstunde der Wintervögel“ vom 8. bis 12. Januar bietet die Naturschutzjugend (Naju) aufNAJU.de/SdW Zählkarten, ein Poster und ein Wintervogel-Quiz für Kindergruppen und Schulklassen an. Bei fünf Aktionen lernen sie Vögel und ihre Anpassungsstrategien an die kalte Jahreszeit kennen. Die Zählergebnisse der Kinder fließen ebenfalls in die NABU-Auswertung ein.
In diesem Jahr können Wintervögel am Futterhaus erstmals den ganzen Winter über live im Internet beobachtet werden. Der Nabu hat eine Webcam an einem Futterhäuschen eingerichtet, die das Geschehen unter NABU.de/webcam überträgt.